Atelier 94 in Hennef Ausstellung zum 20-jährigen Bestehen

HENNEF · Sie bezeichnet sich selbst als "Hesse-Mädche", war Reiseanimateurin und ist diplomierte Kunstpädagogin. Edith Kranz ist aus der Hennefer Kunstszene nicht mehr wegzudenken, brachte sie doch in ihrer Kunstschule so vielen Menschen die Liebe zur Malerei näher.

 Farbenfrohe Weltreise: Sabine Nachbar (v.l.), Irmgard Quednow, Edith Kranz, Edith Bücken und Claudia Broczak bei der Ausstellung zum Jubiläum.

Farbenfrohe Weltreise: Sabine Nachbar (v.l.), Irmgard Quednow, Edith Kranz, Edith Bücken und Claudia Broczak bei der Ausstellung zum Jubiläum.

Foto: Ingo Eisner

Am Freitag feierte Edith Kranz in der Meys Fabrik nicht nur ihren 65.Geburtstag, sondern auch mit einer großen Show das 20-jährige Bestehen der Kunstschule "Atelier 94", die sie mit viel Engagement 1994 ins Leben gerufen hat.

"Farbenfrohe Weltreise" - unter diesem Motto stand die Show, für die Kranz weder Kosten noch Mühen scheute. Ob die Städte Köln, Amsterdam, Paris, New York, die Länder Marokko, und Irland oder die Kontinente Afrika, Asien und Amerika - die "farbenfrohe Weltreise" entführte die 130 Gäste künstlerisch rund um den Erdball.

Während zu den jeweiligen Städten und Ländern die Bilder von Edith Kranz und ihren Schülern auf eine Leinwand projiziert wurden, gab es die passende Live-Musik und auch Tanz dazu. Marokko wurde mit einem Bauchtanz repräsentiert, Paris mit Akkordeon-Klängen und für die irische Folklore war der Musiker Steve Nobles extra von der grünen Insel nach Deutschland gekommen, um Edith Kranz und ihre Gäste mit seiner Musik zu beglücken. "Das war wirklich eine fantastische Feier", schwärmte Edith Kranz am Samstag. "Schöner kann man seinen Geburtstag und das 20-jährige Bestehen der Kunstschule nicht feiern".

Mit 15 Schülern startete Kranz vor 20 Jahren ihre Kunstschule. Ihr erstes Atelier eröffnete sie zunächst neben dem Rathaus an der Frankfurter Straße. Malbegeisterte Menschen aus dem gesamten Kreisgebiet strömten zu ihr, um sich von der quirligen Künstlerin Tipps geben zu lassen oder das richtige Malen von Ölbildern und Aquarellen zu erlernen.

1996 zog Kranz mit ihrer Kunstschule ins eigene Haus in Stoßdorf. Zwei Räume im Souterrain dienen seitdem als Atelier. Zehn Kurse pro Woche und Workshops für Kurzentschlossene an den Wochenenden sorgen dafür, dass in ihrem Haus immer etwas los ist. Mittlerweile zählt ihre Kunstschule mehr als 50 Schüler, die aus der gesamten Region zu ihr kommen, um von ihr die richtigen Maltechniken zu erlernen. Dabei geht es aber nicht unbedingt nur um das Malen.

"Entspannung, sich wohlfühlen, Spaß an der Malerei und die schöne Atmosphäre, innerhalb einer Gruppe der Kreativität freien Lauf zu lassen und ganz nebenbei noch etwas zu lernen-all das gehört natürlich auch dazu", sagte Kranz. Bei Kaffee und Kuchen oder einem Glas Wein werde nicht nur gemalt, sondern es werden auch Lebenserfahrungen und Kochrezepte ausgetauscht.

Die tollen Ergebnisse, die während der vergangenen 20 Jahre bei zahlreichen Ausstellungen zu bewundern waren, bestätigen das Konzept von Edith Kranz und ihrer Kunstschule. Zehn ihrer Schüler sind bereits seit 20 Jahren dabei, die meisten anderen Schüler mindestens zehn Jahre. Dafür erhielten sie von Kranz als Anerkennung am Freitag Medaillen und Urkunden. "Obwohl das Atelier 94 eine private Initiative und kein Verein ist, bereichert es mit zahlreichen Aktivitäten das kulturelle Programm der Stadt Hennef", sagte Vizebürgermeister Thomas Wallau und würdigte damit die Arbeit von Edith Kranz.

Am Samstag und Sonntag konnten sich Besucher der Ausstellung in der Meys Fabrik ein Bild von Fähigkeiten der Kunstschüler machen. Der Erlös aus der Feier am Freitag ist laut Kranz zu großen Teilen für die Hennefer Tafel bestimmt.

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