Freche "Krätzjesmächer" Walter Oepen und Wolfgang Seyffert treiben Späße in der Oberen Burg

RHEINBREITBACH · "Lange nicht mehr so gelacht. Das ist ja besser als jede Prunksitzung. Wie kommen die beiden nur auf so knatschverdötschte Ideen?" Das fragten sich am Dienstagabend nahezu alle Gäste in der Oberen Burg, die der Einladung des Förderkreises gefolgt waren. Denn mit Walter Oepen und Wolfgang Seyffert waren die "Krätzjesmächer" mit Quetsch (Akkordeon) und Flitsch (Mandoline) in das Kulturzentrum des Ortes gekommen.

 Mit Quetsch und Flitsch: Walter Oepen am Akkordeon und Wolfgang Seyffert an der Mandoline verbreiten kölschen Frohsinn.

Mit Quetsch und Flitsch: Walter Oepen am Akkordeon und Wolfgang Seyffert an der Mandoline verbreiten kölschen Frohsinn.

Foto: Frank Homann

"Krätzje sind kurz gefasste, lustige Begebenheiten", teilte Jupp Wald als Vertretung von Dietmar Ackermann in der Begrüßung sein Google-Ergebnis dem Publikum mit. "N'ovend zesamme", begrüßten die Kölner Originale, zwei Experten des urigen kölschen Liedes, das stets mit einer Pointe endet, ihr Rheinbreitbacher Publikum.

Als erstes gab das Duo den Rat: "Nit ärjere, bees lustich" nach der Melodie von "Don't worry, be happy!" "Mer han jesunde Zäng un nix ze bieße", sang Oepen und staunte nicht schlecht, dass er den folgenden Vers "mer han jesunde Därm un nix... (ze drieße)" nicht vollenden musste. Den hatten die Rheinbreitbacher längst erahnt und entsprechend gesungen.

"Dat hät in Dollendorf esu schnell nit jeklapp", war sich de Quetsch sicher. Dann holte Oepen die Urväter der Krätzjesmächer, das Duo Münchrath & Emmerich, zumindest per Fotografie auf die Bühne. "Wenn die dat Aapejeseech nit hät, un nit su platt wör wie e Brett, wär die janz nett", hatten die Urkölner in den 20er Jahren frech gesungen.

Seine eigenen Krätzjer hatte das Duo mit Melodien bekannter Schlager unterlegt. So forderten sie nach Oepens Solo auf der mittelalterlichen Locus-Harfe im Stil von Ralf Bendix zwar nicht zum Kriminal-, dafür aber zum "Damenwahl-Tango für einsame Hätze" auf und verwandelten die Kinks-Nummer "Dandy" in dat Leedcher vom "ans Uhr gewaasene Handy".

Und so mutierte auch die "Honky Tonk Woman" der Stones zum "Freesewall Flittche", was die längst übermäßig strapazierten Lachmuskeln der begeisterten Zuhörer zur Freude von Quetsch & Flitsch auch nicht schonte.

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