Beschwingt ins Jahr Beim Linzer Neujahrskonzert regiert die leichte Muse

LINZ · Die Junge Philharmonie Köln spielt seit zehn Jahren zum Jahresauftakt in Linz. Auch diesmal begeisterten die Musiker das Publikum in der Stadthalle mit Melodien von Strauß bis Offenbach.

 Stammgäste in Linz: Die Junge Philharmonie unter Dirigent Volker Hartung.

Stammgäste in Linz: Die Junge Philharmonie unter Dirigent Volker Hartung.

Foto: Frank Homann

Die „Aufforderung zum Tanz“, das Rondo brillant Des-Dur von Carl Maria von Weber, bildete den schwungvollen Einstieg: Die Junge Philharmonie Köln begrüßte das Jahr mit einem Konzert in der Linzer Stadthalle. Das Orchester ist schon Stammgast: Seit 2009 präsentieren die Musiker unter Chefdirigent Volker Hartung stets am ersten Tag des Jahres Besinnliches und Heiteres.

In diesen Stunden regiere die leichte Muse, begrüßte der Beigeordnete Karl Heinz Wölbert die Konzertbesucher im Namen von Stadtbürgermeister Hans-Georg Faust.

„Wir haben uns schon das ganze Jahr über auf Sie gefreut“, wandte sich Hartung als Moderator ans Publikum. Zum Rondo erklärte er, Weber habe es eigentlich für das Pianoforte komponiert, bevor es von Hector Berlioz für Orchester umgeschrieben worden sei. Es folgten Melodien aus der Oper „Carmen“ von George Bizet.

Den internationalen Erfolg der am 3. März 1875 in Paris uraufgeführten Oper, der sich erst im Oktober in Wien einstellte, hat Bizet nicht mehr erlebt, wie Hartung berichtete. Er starb am 3. Juni mit 36 Jahren nach einem Bad in der Seine an einem Herzanfall.

Inspiriert von George Gershwin

Leisere Töne schlug die Junge Philharmonie mit „Clair de Lune“ von Claude Debussy an. Mark Gertsel wechselte vom Kontrabass zum Flügel, um seine „G-Fantasy“ nach Motiven von George Gershwin – darunter natürlich auch die bekannte Summertime-Arie aus „Porgy and Bess“ – zu begleiten.

Die „Lucifer-Polka“ von Johann Strauß beendete den ersten Teil des Konzerts, dessen „Wein, Weib und Gesang“-Walzer eröffnete den zweiten Teil. Nach dem Rondo „La Campanella“ von Niccolò Paganini und dem „Rondo capriccioso“ von Camille Saint-Saëns riefen die Musiker „Erinnerungen an Zirkus Renz“ mit der gleichnamigen Komposition von Gustav Peter wach.

Die „Barcarolle“ aus Jacques Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“ führte nach Venedig, im „Galop infernal“ aus der Oper „Orpheus in der Unterwelt“ ging es weiter nach Paris, bevor die Musiker dann wieder „An der schönen blauen Donau“ anlegten. Das begeisterte Publikum forderte mit frenetischem Beifall noch einige Zugaben, die die Junge Philharmonie denn auch gerne spendierte.

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