Dreck-weg-Tag in Sinzig Freiwillige Müllabfuhr am Werk

SINZIG · Das neugegründete Bürgerforum "Wir für Sinzig - Sinzig für alle" hat unterschiedliche Arbeitsgruppen auf den Weg gebracht, die sich künftig auf verschiedenen Ebenen für die Stadt engagieren wollen.

 Beim Sinziger Dreck-weg-Tag wurden 13 Säcke Müll gesammelt.

Beim Sinziger Dreck-weg-Tag wurden 13 Säcke Müll gesammelt.

Foto: Martin Gausmann

Darunter auch die Verschönerungs AG, die sich die Verbesserung des optischen Erscheinungsbildes auf die Fahnen geschrieben hat. Da war der Dreck-Weg-Tag eine willkommene Gelegenheit, um erstmals zur Tat zu schreiten.

Doch dass aller Anfang schwer ist, hat zunächst auch die Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Andrea Schraaf-Wilhelmy, feststellen müssen. Denn am vereinbarten Treffpunkt am Kirchplatz war lediglich eine einsame Helferin erschienen. Doch innerhalb des akademischen Viertelstündchens trudelte schließlich doch noch Verstärkung ein. So hatte etwa Markus Kasper das "Großreinemachen" zu einem kleinen Ausflug mit Jake-Russel-Hündin "Lisbeth" genutzt, und die Inhaberin des örtlichen Bioladens "Gänseblümchen", Claudia Thelen, hatte ihre Söhne Calvino und Coshido rekrutiert. Mit Lennart und Marten, den Söhnen der Organisatorin, griffen schließlich neun Helfer zu Einmalhandschuhen, Müllgreifern und blauen Säcken.

Zum Aufsammeln des Unrats hatte sich Claudia Thelen gar mit einer Grillzange bewaffnet "Als Vegetarier brauchen wir die nicht mehr", scherzte sie. Außerdem kündigte die "Gänseblümchen"-Chefin an, zum Abschluss der Aktion eine Runde Eis zu spendieren. Denn mit ihren Söhnen hatte sie gewettet, dass sich mehr als zehn Helfer an der Dreck-weg-Aktion beteiligen würden. Dass diese Hürde gerissen wurde, hat nicht zuletzt auch Andrea Schraaf-Wilhelmy mit einer gewissen Enttäuschung registriert.

Um sich aufzuteilen, waren es also zu wenig Teilnehmer. Und so entschied sich die Gruppe, dem Dreck geschlossen zu Leibe zu rücken. Zunächst nahm das Müll-Kommando die Grünanlagen rund um die Kirche ins Visier. Zwar fand sich recht schnell ein gedankenlos entsorgter Pizzakarton. Doch darüber hinaus fiel die Ausbeute eher mager aus. Denn das Kirchen-Umland präsentierte sich in erstaunlich sauberem Zustand.

Bis auf vereinzelte Kippenstummel und Papierschnipsel bot sich auf dem Spielplatzgelände am Schloss und der Barbarossaschule ein ähnliches Bild. Doch je näher sich das Team in Richtung Ahr bewegte, desto mehr hatte sich das Ausrücken gelohnt. Plastiktüten und Flaschen füllten langsam die mitgeführten Tüten. Und aus eher verborgenen Ecken des Ahrufers wurden gar Regalbretter und Kartons geborgen. Unterwegs erntete die Gruppe Lob für ihr Engagement. "Ich bin begeistert und möchte beim nächsten Mal gerne dabei sein", kündigte Ute Tolksdorf an und hinterließ bei Claudia Thelen ihre Telefonnummer.

Nach gut drei Stunden waren 13 Müllsäcke gut gefüllt. Gemeinsam mit Ehemann Nikolaus entsorgte Andrea Schraaf-Wilhelmy den gesammelten Unrat in einem vom Abfallwirtschaftsbetrieb des Kreises Ahrweiler zur Verfügung gestellten Container. "Mit dem Ergebnis sind wir ganz zufrieden. Wir werden an dem Thema dranbleiben", fiel das Fazit der Organisatorin recht positiv aus. Auch die vier Jungs strahlten übers ganze Gesicht. Denn sie hatten sich ihr Eis redlich verdient.

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