Jahnwiese in Sinzig Die Zukunft der Fläche bleibt offen

SINZIG · Die Entscheidung, ob die Jahnwiese im Herzen von Sinzig mit einem neuen Edekamarkt und einer Feuerwache bebaut werden soll, ist am Donnerstagabend vom Stadtrat vertagt worden.

Das Kommunalparlament sah noch reichlichen Klärungs- und Beratungsbedarf. So soll beispielsweise ermittelt werden, welche Flächenanforderungen an ein modernes Feuerwehrhaus geknüpft sind oder auch, welche Erlöse mit einer Veräußerung der Wiese verbunden wären.

Ein Wertgutachten soll hierzu erstellt werden. Zudem will der Stadtrat vor einer endgültigen Entscheidung die Meinung des Ortsbeirates einholen. Bürgermeister Wolfgang Kroeger schlug zudem vor, eine Einwohnerversammlung einzuberufen.

Wie berichtet, will ein Investor auf der Jahnwiese einen Supermarkt und die Feuerwache der Stadt Sinzig bauen. Im Gegenzug soll er den Grundstücksanteil für den Supermarkt kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen. Dass die Jahnwiese ein idealer Standort für die Feuerwehr wäre, unterstrich Wehrführer Andreas Braun.

Allerdings sei die in der bisherigen Grobplanung ausgewiesene Fläche zu klein. "Es ist sicherlich möglich, beides (Wache und Supermarkt, Anmerkung d. Red.) auf der Jahnwiese zu realisieren. Aber der Investor muss kompromissbereit sein. Es muss eine optimale Planung geben", meinte der Feuerwehrchef.

Die Jahnwiese gilt in Sinzig als "Heilige Kuh". Dies wurde schon vor Beginn der Sitzung klar. Einige Bürger hatten sich vor dem Rathaus eingefunden und forderten auf Plakaten, einen Supermarkt auf dem Areal nicht zuzulassen. Sie wollen zudem in die Planungen eingebunden werden. Gleichzeitig zog die Feuerwehr mit ihrem gesamten Fuhrpark auf den Rathausplatz auf, um deutlich zu machen, wie viel Platz sie für eine neue Wache brauche.

Unterstrichen wurde gestern Abend, dass die Stadt mit eigenen finanziellen Mitteln keine neue Feuerwache bauen kann. Der strapazierte Haushalt gibt die erforderlichen 2,5 Millionen Euro nicht her. Ratsmitglied Friedhelm Münch: "Wir können die Wiese auch verkaufen, um mit dem Erlös an anderer Stelle ein neues Feuerwehrhaus zu bauen." Unstrittig war im Rat, dass die Wehrleute eine neue Bleibe benötigen. Strittig hingegen war, ob es den auf der Wiese geplanten großen Lebensmittelmarkt geben muss.

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