Bad Bodendorf Der ganze Zug leuchtet

BAD BODENDORF · Es war ein stattlicher närrischer Lindwurm, der sich am Freitagabend unter dem Motto "2. Mondscheinzug" durch Bad Bodendorf schlängelte. Mehr als 500 aktive Teilnehmern sorgten mit Einbruch der Dunkelheit dafür, dass die Augen der Jecken am Straßenrand leuchteten. Veranstalter war die ganz junge Karnevalsgesellschaft "Rievkooche", die am vergangenen Wochenende mit einem alternativen Prinzenpaar aufgewartet hatte, das natürlich zum großen Finale des 30 Nummern umfassenden Umzuges nicht fehlen durfte: Prinz Martin Unkelbach, Jungfrau Jürgen Klapperich und Bauer Lutz Baumann.

 Die Fliegenpilze leuchten beim Zoch um die Wette.

Die Fliegenpilze leuchten beim Zoch um die Wette.

Foto: Martin Gausmann

Zurück zum Zuganfang: Den machte hinter dem einsamen "De Zoch kütt" musikalisch der Spielmannszug Remagen, denn die blau-weißen Tamboure aus Bad Bodendorf hatten das Geleit der KG und ihres Dreigestirns für sich als Hausmacht reserviert. Dazwischen ein gutes Dutzend Festwagen, von denen sich keiner verstecken musste. Und nur wenige von ihnen hätten durch ein Ahrweiler Stadttor gepasst. Gleich eine ganze Burg hatte der Junggesellenverein dabei. Von einem liebevoll gestalteten wagen prangte "Os Schwimmbad geht nicht baden".

Nur gut, dass die Akteure im fahrbaren Swimmingpool Schaufensterpuppen waren. Denn bei Temperaturen um den Gefrierpunkt müssten die Jecken ganz schön jeck gewesen sein, dort selbst hinein zu springen. Passend zum Schnee (anfangs von oben, später am Straßenrand) kam ein Festwagen mit Schneewittchen und den sieben Zwergen aus der Remagener Konstsmide daher, und die THW-Jugend zeigte den "kleinen Unterschied" zwischen Himmel und Hölle - mit blauem Einsatzfahrzeug versteht sich.

Es gab aber auch zumindest einen Mini-Festwagen, der dafür umso kräftiger leuchtete: das Holdergespann der Sportakademie nebst mitgeführtem Stromaggregat. Und wieder gab's Musik: Freiweg Sinzig heizte der KG aus der Haupt-Stadt (sogar Sankt Peter war auf einem Wagen zu sehen) und den Heißluft-Ballonfahrern mächtig ein. Mit dabei waren aber auch die Stars des kleinen Heilbades: die Twirling Sticks, Blue Velvet und die Blue Stars, Tanzgruppen, die sich nirgendwo verstecken müssen.

Mit Abstand die größte Gruppe beim Zug, bei dem der Mondschein dann doch nicht durch die Wolken kam, dafür aber Besuch aus dem Weltall da war, bildeten die Magic Majorettes mit einem halben Hundert Aktiven. Murreland und Bürgerverein waren genauso vertreten wie die "Arschwärmer", die "Nachbarschaft knatsch jeck", die "Ahrtal Tramps" und die Möhnen. Kamelle und Co. gab's für alle Altersklassen, volle Taschen der Kleinen ganzer Stolz.

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