Remagener Rheinhalle Solarverein Goldene Meile lud zum Energiesymposium ein

REMAGEN · Eine neue Stromtrasse quer durch die Republik, wieder mehr Kohlekraft, damit die Strompreise bezahlbar bleiben - das ist der offizielle Weg zur Energiewende in Deutschland. Aber ist es auch der richtige? "Nein", sagt Wolf von Fabeck, renommierter deutscher Experte beim Thema Erneuerbare Energie.

Seine These, dass es mit dem radikalen Wandel hin zu einer Versorgung ohne Atomstrom und Kohleverbrennung gar nicht schnell genug gehen kann, stellt er beim dritten Energiesymposium des Solarvereins Goldene Meile am Donnerstag, 13. Februar, 19 Uhr, in der Remagener Rheinhalle vor.

Beim Symposium will Wolf von Fabeck sein Modell von einer sicheren Energieversorgung mit Wind, Sonne und intelligenten Speichersystemen vorstellen, das ohne Kohle, Atomkraft, Erdgas und Öl auskommt. Ein Modell, das auch im Kleinen funktioniere, Kreise, Städte und Dörfer unabhängig von den Energiekonzernen machen soll.

Denn für Wolf von Fabeck, der sich seit 30 Jahren mit der Verbreitung und Nutzung von erneuerbarer Energie beschäftigt und schon 1994 mit dem Europäischen Solarpreis ausgezeichnet wurde, ist die Versorgung mit 100 Prozent erneuerbarer Energie keine Frage technischer Hemmnisse oder ausufernder Kosten, sondern eine Frage des politischen Willens: Wolf von Fabeck stellt beim Symposium sein Konzept vor, wonach mit Wind- und Solarenergie sowie Stromspeichern eine 100-prozentige Versorgung mit Strom aus regenerativer Energie möglich sei und letztlich auch weniger Kosten verursache.

"Das Modell funktioniert unter extremsten Bedingungen, selbst dann, wenn sechs Wochen keine Sonne scheint und kein noch so laues Lüftchen weht", erklärt der ehemalige Dekan an der Fachhochschule des Heeres. Geradezu "fatal" seien für den Wissenschaftler und Solaraktivisten die Pläne der Großen Koalition, die mit Blick auf steigende Strompreise die Energiewende bremse statt fördere.

Von Fabeck fürchte nicht nur die Folgen für das Klima. Für ihn sei dies auch die wirtschaftlich teurere Lösung für den Staat und die Verbraucher als die rasche Umsetzung der Energiewende. "Zudem wurde in den vergangenen Jahren ein Industriezweig Solar und Wind mit Hunderttausenden Arbeitsplätzen aufgebaut, die jetzt mehr als nur gefährdet sind", meint von Fabeck.

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