Remagener Jugendbahnhof Medienexperte warnt vor Gefahren des Internets

REMAGEN · Ganz harmlos mit einer kostenlosen Spiele-App auf dem Handy sei es losgegangen, erklärte ein 16-Jähriger: "Das Spiel wurde aber mit der Zeit langweilig, wenn man sich nicht für zwei Euro zusätzliche Möglichkeiten runterladen wollte. Am Ende hatte ich über 400 Euro ausgegeben - für ein eigentlich kostenloses Spiel".

Was einem im Internet und mit dem Handy blühen kann, wenn man sich nicht der Gefahren und auch der Kosten bewusst ist, die bei der Nutzung neuer Medien lauern, war Thema im Remagener Jugendbahnhof. Auf Einladung des Arbeitskreises für entwicklungspolitische Bildung innerhalb des Lokalen Aktionsplans Remagen ging es unter anderem um die "Kostenfallen" Internet und Handy und um Cyber Mobbing. Angesprochen waren Eltern mit Migrationshintergrund sowie Aktive in der Jugendarbeit. Gekommen waren aber auch Jugendliche, die mit dem Referenten, dem Kölner Medienpädagogen Tobias Schmölders, ein fachkundiges Gespräch führten.

Konsequentes Wehren sei bei Cyber Mobbing angesagt, riet der Experte. Betroffene Jugendliche sollten sich unbedingt mit Eltern, Freunden oder Lehrern besprechen. In schweren Fällen sei Mobbing über das Internet sogar eine Straftat. Besonders warnte Tobias Schmölders davor, peinliche Fotos von sich ins Internet einzustellen Es sei nahezu unmöglich, diese Bilder wieder zu löschen. Was heute vielleicht noch lustig sei, könne morgen eine berufliche Bewerbung erheblich erschweren. Auch die Verletzung der Persönlichkeitssphäre durch Hackereingriffe kam zur Sprache. Themen waren eingebaute Kameras, die fremd gesteuert werden, und Bank- und Adressdaten, die aus dem Handy ausgelesen werden. GPS-Funktionen, die eine ständige Ortsbestimmung des Handy-Nutzers ermöglichten, sollten nur bei Bedarf geöffnet werden, empfahl der Medienpädagoge. Jeder Handy-Nutzer sollte zudem unbedingt eine Virensoftware verwenden. Hierfür gebe es viele, meist auch kostenlose Apps.

Das Team um Veranstalter Frank Bliss und Münteha Bulut plant weitere Veranstaltungen zu dem Thema, die innerhalb des Lokalen Aktionsplans auch für junge Leute mit Migrationshintergrund interessant sein sollen.

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