Rhein-Ahr-Campus Den Roboter-Hund programmiert

REMAGEN · Statt mit Wellen und Sonne am Meer beschäftigen sie sich mit Widerständen einer Solarzelle. Statt mit Bello einen Spaziergang im Wald zu machen, brüten sie über "Ev3", einem Lego-Robo-Dog, der auf dem Rhein-Ahr-Campus Gassi geht und dort von ihnen programmiert wird, das Bein zu heben.

 Sie programmieern den Robo-Dog: Anne Scherer (links) und Julia Wörsdörfer mit "Ev3", dem Lego-Robo-Dog.

Sie programmieern den Robo-Dog: Anne Scherer (links) und Julia Wörsdörfer mit "Ev3", dem Lego-Robo-Dog.

Foto: Martin Gausmann

30 Mädchen zwischen acht und 14 Jahren lassen in der Sommerakademie des Ada-Lovelace-Projektes die Ferien Ferien sein, um an zwei Tagen von Mentorinnen an diverse Projekte in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) herangeführt zu werden. "Wichtig ist, dass sie am Ende nicht nur ihre Teilnahme-Urkunde mit nach Hause nehmen, sondern neben vielen neuen Erkenntnissen auch selbst hergestellte Dinge", betonen die Studentinnen Anne-Sophie Rother und Marlene Höhne.

Erkennbar an ihren roten T-Shirts mit der Aufschrift "Was ich will, das kann ich" leiten sie die Mädchen an, den Robo-Dog zu bauen und zu programmieren. So wird nicht nur die Fingerfertigkeit, sondern auch das grafische Denken geschult. An dem, was die elfjährige Michelle Spillner vom Ahrweiler Peter-Joerres-Gymnasium, "Ev3" an Leben einhaucht, hätte die britische Countess Ada Lovelace (1815 bis 1852) ihre helle Freude gehabt: Sie, die als Frau keinen Zugang zu Bibliotheken hatte, ging als erste Programmiererin in die Geschichte ein.

Viel Spaß haben Anne Scherer (13) und Julia Wörsdörfer (12) aus Andernach an GIMP, einem Bildbearbeitungsprogramm, das sie nun auch kostenlos zu Hause am PC anwenden können. "Das ist toll für Weihnachtsgeschenke, um animierte Geburtstagsgrüße zu verschicken.

Oder für die Schule, wenn wir Collagen machen müssen", so die Gymnasiastin Scherer. Mentorin Linda Mürtz, die am Remagener Campus Wirtschafts-Mathematik studiert, lässt die Mädchen einen halben Schmetterling zeichnen, der dann gespiegelt und nach Wunsch ausgemalt wird. In einer Animation lernt er dann, über den Bildschirm zu fliegen.

Die angehende Techno-Mathematikern Lea Kowsky tastet sich an einen Photovoltaik-Bausatz über "Mädchenkram" ran. Am ersten Tag lässt sie ihre elf Teilnehmerinnen ein Schmuckstück wie einen Kettenanhänger oder Ohrringe löten, während dann Widerstände, Schaltungen, eine Leiterkarte, Dioden und Batteriepole im Fokus stehen.

So nehmen die Akademikerinnen in spe nicht nur leuchtende Herzen mit, sondern auch eine nützliche dekorative Solarleuchte, die nachts bis zu fünf Stunden Licht abgibt. Ob den Schülerinnen ein Licht in Sachen MINT aufgegangen ist, wird sich zeigen. An der Remagener Fachhochschule haben Bio und Mathe einen Frauenanteil von mehr als 50 Prozent.

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