Resolution der Gemeinde Grafschaft Rat lehnt Deponie vehement ab

GRAFSCHAFT · Der Rat der Gemeinde Grafschaft hat am Mittwochabend in Gegenwart von rund hundert erschienenen Bürger eine einstimmig verabschiedete Resolution verfasst, in der den Tongrubenbetreibern in Leimersdorf eine deutliche Absage zu den Plänen erteilt wird, die dortige Tongrube in eine Deponie umzuwandeln.

Es sei dem Rat "zur Kenntnis gelangt, dass der Betreiber der Tongrube beantragt hat, nach Ausbeutung der Grube am Heckweg die durch den Tonabbau verbliebene Grubenmulde als Deponie der Klasse I (DK I) nach der Deponieverordnung einzurichten", heißt es wörtlich in der Resolution.

Unter "DK I-Müll" versteht man "nicht gefährliche Abfälle", dazu gehören behandelte (verbrannte oder gerottete) Haus- und Gewerbemüll, Industrieabfälle sowie Einlagerungsstoffe ohne besonderen Überwachungsbedarf.

"Mit der beabsichtigten Vorgehensweise des Betreibers erfolgt eine qualitative Veränderung von einem bisher mit unbelasteten Materialien zu renaturierenden beziehungsweise wiederherzustellenden Tagebau in eine Deponie, mit der Folge der Zulässigkeit eines wesentlich erhöhten Schadstoffpotenzials zur Verfüllung", so die Verfasser der Resolution.

Dieses Vorhaben lehne der Gemeinderat entschieden ab, "auch da die Notwendigkeit und der Bedarf einer Deponie DK 1 in Leimersdorf nicht nachvollziehbar ist". Der Rat schließe sich den berechtigten Sorgen und Ängsten der Bürger an und stelle sich nicht nur geschlossen und entschieden gegen die beabsichtigte Umwandlung der Tongrube, sondern fordere mit Nachdruck die vereinbarte Wiedernutzbarmachung und Verfüllung mit unbelastetem Erdaushub.

Außerdem fordert der Gemeinderat neben der Beseitigung des Abraumberges auf dem "Südfeld" auch dessen umgehende Abdichtung sowie die Wiederherstellung zerstörter Wirtschaftswege. "Der Gemeinderat beklagt, dass der Betreiber entsprechende Verpflichtungen und Auflagen bisher nicht erfüllt hat", heißt es in der Resolution.

Die Grafschafter Kommunalpolitiker fordern sowohl den Landkreis, die zuständigen Behörden, als auch die Landesregierung auf, sich bei der weiteren Prüfung des Antrags auf die Vermeidung der beabsichtigten Deponie zu konzentrieren. Generell müsse die Deponierung belasteter Abfälle in Leimersdorf komplett ausgeschlossen werden.

"Das geschätzte Deponievolumen dürfte bei etwa einer Million Kubikmeter liegen. Geht man von rund 70 000 Kubikmeter Müll pro Jahr aus, würde rund 15 Jahre lang Müll zur Deponie transportiert", hatte Udo Klein (SPD) bereits vor einigen Tagen vorgerechnet.

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