Konzept für Dorferneuerung Walporzheim hat viel Potenzial

WALPORZHEIM · Wenn es um ihr Dorf geht, dann sind die Walporzheimer zur Stelle. Mehr als 150 der knapp 800 Einwohner haben ein Jahr lang in Workshops an der Zukunft des Weindorfes mitgestrickt. Vom Siebenjährigen bis zum Senior, alle waren aufgerufen unter der Moderation des Büros Stadt-Land plus ihre Ideen für den Entwurf eines Dorferneuerungskonzeptes einzubringen.

 Blick auf Walporzheim mit Dorfplatz (Mitte) und Bahnunterführung (rechts).

Blick auf Walporzheim mit Dorfplatz (Mitte) und Bahnunterführung (rechts).

Foto: Günther Schmitt

Dieser wurde am Dienstagabend im voll besetzten Vinetum von Gerald Pfaff von Stadt-Land plus vorgestellt. Eingeladen hatten Stadt-Vize Detlev Koch und Ortsvorsteher Gregor Sebastian. Die Quintessenz: "In Walporzheim steckt viele Potenzial."

Kernstück der Dorferneuerung soll der zentrale Platz mitten im Ort sein. Dort wünschen sich Bürger mehr Grün, Kommunikation und weniger Verkehr. Pfaff fasste es zusammen: "Der Platz und die durchführende Straße müssen zur Wohnstube des Ortes werden."

Es gelte den Charme des Weindorfes mit seinen vielen ortsbildprägenden Gebäuden herauszuarbeiten. Und da mache sich auch ein zentraler Baum in der Art einer Dorflinde nicht schlecht.

Als grüne Tore können sich Planer und Bürger die Ortseingänge vorstellen. So mit Weinreben an und entlang der Bahnunterführung und an einem Rankportal an der Walporzheimer Straße aus Richtung Ahrweiler.

Apropos ranken: Da nimmt sich Walporzheim Dernau und Bachem zum Vorbild. Dort ranken an Spanndrähten Reben über die Straßen und sorgen so für ein freundliches Bild für Einheimische und Touristen.

Auch für Letztere soll viel getan werden. So ist angedacht, dass sich die "Rüstigen Rentner" der Beschilderung von Aussichtspunkten und Wanderwegen widmen, der Bahnhof und sein Umfeld sollen barrierefrei werden. An ein Parkleitsystem ist ebenso gedacht wie an Infos und Rastmöglichkeiten für Wanderer und Radfahrer. So zum Beispiel am Backes am Ahrufer und am Dorfplatz.

Bei diesem soll auch dadurch eine größere Grünzone entstehen, indem die leerstehende ehemalige Sparkassenfiliale abgerissen wird. Früher standen dort Rebstöcke. Das kann sich Landschaftsarchitekt Pfaff durchaus wieder vorstellen.

Mehr Attraktionen für ihre Altersklasse reklamieren die Walporzheimer Kinder und Jugendlichen für sich. Neben einem Jugendraum in der alten Schule geht es ihnen besonders um die Ahrwiese und den Spielplatz.

Klettern, Wasser und weniger Schatten stehen bei den Wünschen zum Spielplatz ganz oben an, an der Ahrwiese zum Beispiel eine Beachvolleyballanlage und Tore für den Bolzplatz. Und eines haben die Kinder und Jugendlichen schriftlich fixiert: "Wir leben gerne in Walporzheim."

Damit das auch bei den Erwachsenen so bleibt, wünschen sich die Workshopteilnehmer eine Stärkung des Dorfladens. Und der Parkplatz an der Josefsbrücke soll fit für den Ahrsteig gemacht werden. Dort könnten dann auch Plätze für Wohnmobile eingerichtet werden.

Dies alles und mehr sieht Stadt-Vize Koch als Richtschnur für die Zukunft des Dorfes: "Mit dem Konzept wird dafür der Grundstein gelegt." Alle künftigen Maßnahmen seien von der jeweiligen Haushaltslage der Kreisstadt abhängig. Deren Gremien werden den Entwurf beraten: nächsten Montag der Ortsbeirat Walporzheim, am 19. November der Stadtrat.

Dass Dorferneuerung ohne Privatinitiative nicht funktioniert, war und ist allen Beteiligten klar. Deshalb informiert Angelika Petrat aus dem Ahrweiler Kreishaus über Fördermöglichkeiten. Die Architektin gibt unter 02641/975291 gerne Infos und steht, wenn das Konzept auf den Weg gebracht worden ist, auch für Vor-Ort-Beratung bereit.

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