18. Fest in Bad Neuenahr Rekordverdächtige Besucherzahlen

BAD NEUENAHR · Der Strom der Besucher ist bis in den Abend hinein nicht abgerissen. Ständig weitere Menschentrauben zog es vor allem auf dem Rotweinwanderweg, aber auch auf anderen Wegen zur Wiese hoch in den Weinbergen, wo am Samstag das Burgunderfest gefeiert wurde.

Als rekordverdächtig bezeichneten die Vertreter der ausrichtenden Weingüter Lingen, Burggarten und Sonnenberg die Teilnehmerzahlen der 18. Auflage bei einer ersten Schätzung. "Von auf jeden Fall mehr als 2000 Wanderern", für die der Weg mit dem "Burgunderfest-Arrangement" entlang der drei Probierstände an der rund 8,5 Kilometer langen Strecke von Ahrweiler hinauf zur Festwiese überaus beliebter Prolog zum geselligen Treiben am Ziel war, ging Michaela Wolff vom Weingut Sonnenberg aus.

"Unsere Tochter, die wieder an der Strecke ausschenkt, rechnet sogar mit mehr als 2500 Wanderern dieses Mal, und die Wiese war schon um 15.30 Uhr brechend voll", sagte Tanja Lingen vom gleichnamigen Weingut.

Kaum ein Durchkommen gab es teilweise auf der Burgunderfestwiese, wo mehr als 4000 Strohballen zu halbkreisförmigen Sitzecken gruppiert waren, an denen man näher zusammenrückte und die Gläser klingen ließ. Teilweise hatten die Gäste Strohhüte oder Zylinder sowie Vereins-T-Shirts bis hin zum Trauben-Kostüm angelegt, um sich zu finden oder auf sich aufmerksam zu machen.

Auch auf der erneut vergrößerten Tanzfläche, auf der mehr als 100 Feierlaunige Platz fanden, war es manchmal eng, und selbst das Kinderzelt mit Beschäftigungsmöglichkeiten für die Jüngsten blieb wegen des Zuspruchs eine Stunde länger geöffnet.

Viele, die erstmals beim Burgunderfest dabei waren, und viele junge Leute waren auch unter Sonnenschirmen und auf Picknickdecken auszumachen. "Wir waren schon überrascht von der Ahr und ihrer Weinlandschaft, die sich so plötzlich und schön in der umliegenden Landschaft auftut, als wir erstmals in Altenahr und beim Burgenfest waren", erklärten Elke und Martin Vogel aus Hessen. Nach dem ersten Besuch zu zweit brachten sie diesmal Freunde von der Männertanzgruppe "Dramdenser" (Traumtänzer) mit.

"Zum ersten, aber nicht zum letzten Mal" war auch eine mehr als 30 Mitglieder starke Abordnung des "Stammboots" der Statt-Garde Colonia Ahoj mit von der Partie. Das "Hallo" war groß, als sie auf rund 70 Mitglieder des Kölner Traditionsvereins "Hellige Knäächte und Mägde" (HKM) stießen. "Toll, dass dieses Weinfest mit Aussicht auf dem Berg stattfindet", sagten Jörg Esser von der Statt-Garde und Holger Schnell sowie Christopher Wallpott von den HKM.

Sie schätzten "die ganze Atmosphäre, die Strohballen, die Leute und auch den Weg, der schön, aber anstrengend war". Von den Kölnern legten einige partymäßig noch eins drauf, als die PGM-Bigband einen Kölschen Musikblock einlegte: "Mer bruche keiner dä uns sät, wie mer fasteloovend fiere deit". Auch die "Kölsch-Traube" blieb links liegen, wie Wallpott, zugleich als "Jecke Bääntchen" eine Art Hofnarr seines Vereins, ganz ernst meinte: Eigentlich sei er Biertrinker, aber bei diesem Fest sei er erstmals wirklich auf den Wein gekommen.

Vor allem Blanc de Noir sowie Weißherbst, Weiß- und Grauburgunder gingen unermüdlich über die Tresen der Stände. Bei dem reißenden Absatz wurde es schon mal eng mit der Kühlung. Mit der Dämmerung schwenkten viele zu Rotwein über. "Die Kühlungen laufen seit drei Tagen durch", zeigte sich Heiko Schäfer vom Weingut Burggarten vorbereitet.

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