Telefonseelsorge Bad Neuenahr-Ahrweiler Neue Vorsitzende und 14.000 Anrufe

KREIS AHRWEILER · "Höchste Wertschätzung" bringt Landrat Jürgen Pföhler der Telefonseelsorge (TS) Bad Neuenahr-Ahrweiler und ihren Mitarbeitern entgegen. In einem Gespräch mit der neuen Vorsitzenden des Vereins, Anita Bröcher, bekräftigte der Landrat zudem, dass der Kreis Ahrweiler die Einrichtung auch künftig unterstützen werde. Der jährliche Kreiszuschuss von 11.000 Euro sei fest im Haushalt eingeplant.

 Willkommen: Anita Bröcher, neue Vorsitzende der Telefonseelsorge, mit Jürgen Pföhler und Karl-Heinz Porz (rechts).

Willkommen: Anita Bröcher, neue Vorsitzende der Telefonseelsorge, mit Jürgen Pföhler und Karl-Heinz Porz (rechts).

Foto: privat

Beim Auftaktgespräch nannte Bröcher, die vor ihrem Ruhestand hauptberuflich als Krankenschwester in einem Bonner Krankenhaus gearbeitet hat, eine Zahl, die auch Karl-Heinz Porz, dem Sozialamtsleiter der Kreisverwaltung, imponierte: Mehr als 14.000 Anrufe im Jahr gingen bei der TS für den Kreis Ahrweiler ein - Tag und Nacht. Seit Jahren sei eine steigende Tendenz zu verzeichnen.

Die Anlässe der Anrufer seien vielschichtig: Probleme mit dem Partner, Arbeitsplatzverlust, Mobbing in Schule und Beruf, Sucht, Krankheit und Einsamkeit. "Solche Ereignisse und Verletzungen bringen Menschen oft an ihre Grenzen", weiß Anita Bröcher. "Da hilft es, sich jemandem anzuvertrauen."

Die 80 Mitarbeiter der TS sind zwischen 25 und 85 Jahren alt. Bemerkenswert: Die Telefonseelsorge Bad Neuenahr-Ahrweiler ist nach den Worten Bröchers eine von nur zwei Einrichtungen in Deutschland, die ausschließlich ehrenamtlich betrieben werden. Alle weiteren Hilfsorganisationen beschäftigen und bezahlen auch hauptamtliches Personal.

Für Landrat Pföhler ist dies ein weiterer Grund, um zu Spenden für die Telefonseelsorge aufzurufen. Das Geld wird verwendet für die professionelle Ausbildung der ehrenamtlichen Mitarbeiter durch Psychologen, Fortbildungen und regelmäßige Supervision. Vermittelt werden Themen wie Selbsterfahrung, Sucht, Suizid, psychische Erkrankungen und Gesprächsführung. Die nächste Ausbildung beginnt am 1. November. "Die Telefonseelsorge ist auf Spenden angewiesen", so Pföhlers Appell an die breite Öffentlichkeit.

Die Kontaktdaten: Telefonseelsorge Bad Neuenahr-Ahrweiler, Tel.: 0800/1110111 (kostenlos), Postfach 1507, 53460 Bad Neuenahr-Ahrweiler, E-Mail TS.AW@t-online.de

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