Ahr-Thermen Die Stadt wirft der Kur AG Drohgebärden vor

KREISSTADT · Wie berichtet, hatte die Aktiengesellschaft mitgeteilt, die von ihr betriebenen Ahr-Thermen zum Jahresende zu schließen. Nach Informationen des GA werden die Kontrahenten in der nächsten Woche gemeinsam im Landesfinanzministerium vorstellig.

Thema: Wer bekommt die Spielbankabgabe? Bekanntlich beanspruchen sowohl die Kur AG als auch die von der Stadt gegründete Heilbad GmbH die vom Land zur Förderung von Kur und Fremdenverkehr zweckgebunden ausgeschütteten Gelder für sich.

"Den aktuellen Zustand des Unternehmens hat die Unternehmensleitung zu verantworten. Wir bedauern die Unternehmensentwicklung und die jüngsten Ankündigungen ausdrücklich, vor allem mit Blick auf die Mitarbeiter und den Standort", erklärte die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung.

Die Stadt habe die touristische Bedeutung der Ahr-Thermen stets betont und befinde sich gerade deshalb seit einem halben Jahr in Gesprächen mit der Aktiengesellschaft über einen Kauf der Ahr-Thermen. "Von mangelndem Interesse kann also nicht die Rede sein", hieß es.

Die Stadt habe jedoch auch immer betont, dass die AGBN belastbare Zahlen, insbesondere zu dem vorhandenen Sanierungsstau, vorzulegen habe, die der Stadt - oder jedem anderen Erwerbs- oder Betriebsinteressenten - eine fundierte Entscheidung ermöglichen würden. Die Stadt werde sich die Kaufbedingungen nicht diktieren lassen. Im WDR sagte Bürgermeister Guido Orthen: "Wir lassen uns nicht erpressen."

Und: "Wir kaufen nicht die Katze im Sack." Warum eine bis Mitte Oktober konstruktive Gesprächsatmosphäre nun mit "wenig durchdachten Drohgebärden" zerstört werde, könne man nicht nachvollziehen, erklärte die Stadtverwaltung weiter. Fakt sei, dass das örtliche Planungsrecht keine andere als die aktuelle Nutzung vorsehe.

Die Planungshoheit liege beim Stadtrat, "der im Umgang mit Projekten dieser AGBN bereits einige Erfahrung hat". Damit sollen wohl die "Leuchturmprojekte" des früheren Vorstandes Hans-Ulrich Tappe gemeint sein. Er hatte sich unter anderem für eine Neubebauung der westlichen Kurgartenstraße und für eine Anbindung des Schwimmbades "Twin" an die Ahr-Thermen stark gemacht, um Synergien nutzen zu können. Als Tappe die Aktiengesellschaft überraschend schnell wieder verließ, hörte man nichts mehr von diesen Vorhaben.

Die derzeitige Diskussion sei nicht gut für den Ruf, den die Tourismusdestination Bad Neuenahr-Ahrweiler bei ihren Besuchern genieße, hieß es aus dem Rathaus. "Aber Bad Neuenahr-Ahrweiler und das Ahrtal haben weit mehr zu bieten als nur die Ahr-Thermen oder die Aktiengesellschaft", stellte die Verwaltung klar. Die Kur AG wollte sich Donnerstag nicht äußern und verwies auf das am Freitag mit Bürgermeister Guido Orthen anstehende Gespräch. Die Aktiengesellschaft sei nicht daran interessiert, im Vorfeld ein ungünstiges Klima zu schaffen.

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