Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr Weiße Schokolade zum roten Rebensaft

MAYSCHOSS · Es war voll im Gewölbekeller der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr. Zum ersten Tag der Jahresweinpräsentation, dem Samstag, hatten sich 300 Weinfreunde eingestellt. So entwickelte sich in den unterirdischen Gemächern ein reges Testen und Zuprosten. Insgesamt erwarteten die Winzer an drei Tagen 650 Gäste, Weinfreunde und Fachpublikum.

 In Mayschoss wurden die neuen Weine probiert.

In Mayschoss wurden die neuen Weine probiert.

Foto: Gausmann

Die Mitarbeiter der Genossenschaft hatten alles gut vorbereitet und führten ihre Gäste zunächst durch das Weinbaumuseum und anschließend durch den in schummriges Weinrot getauchten Fasskeller. Bei den Ständen mit Weiß- und Rosé-Weinen entschieden sich viele für außergewöhnliche oder besonders hoch ausgezeichnete Produkte, ließen sich einen im Barrique ausgebauten Cuvée aus Grauburgunder und Chardonnay mit durchaus aparten Geschmacksnoten einschenken oder besonders gern den viel gelobten trockenen Blanc de Noir.

Neugierig machte auch der von der Bad Neuenahrer Firma "Ahrland" betreute Schokoladenstand, an dem etwa weiße Schokolade mit Früchten zum "Finesse", einem lieblichen Riesling, empfohlen wurde. Gern getestet wurde Vollmilch-Florentiner-Schokolade zum trockenen Spätburgunder Klassiker.

Ein Genießer schwärmte von der Harmonie der Zartbitter-Pistazien-Schokolade und dem trockenen, unfiltriert abgefüllten Pinot Noir. Kellermeister Rolf Münster, der am Stand mit den besonders hochwertigen Rotweinen ausschenkte, riet auch zum Spätburgunder aus dem XII-Trauben-Selektionsprogramm der Genossenschaft. Es besagt, dass pro Weinstock nur zwölf Trauben zur Reife gebracht werden.

Die Jungwinzer stellten ihre "Edition J" vor, einen erst vor drei Wochen unfiltriert abgefüllten Spätburgunder 2013 vom Mönchberg, der es bei offener Vergärung mit 91 Grad Öchsle ohne Anreicherung auf 13,5 Volumenprozent Alkohol gebracht hat. 670 Liter sind abgefüllt. Die älteren Jahrgänge sind ausverkauft.

Großer Andrang herrschte beim Aroma-Parcours, bei dem es galt, im Wein vorhandene Aromen in Reinkultur zu erschnüffeln - von Banane und Birne bis hin zu Paprika. In kleinen Pausen konnte man sich einen Film anschauen, der die harte Arbeit im Weinberg in den 1930er Jahren dokumentierte, wo der Stallmist per Kiepe in den Wingert getragen und die Rebabschnitte per Hand aufgelesen werden mussten - mit Geräten, die jetzt im Weinbaumuseum zu sehen sind.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort