Einweihung des Birnen-Rundwanderwegs in Lantershofen Laufen entlang des "Fliegenden Daches"

LANTERSHOFEN · Weil in der Bibel keine Birnen vorkommen, bemühte der Trierer Bischof Stephan Ackermann, der sieben Jahre in Lantershofen als Regens am Priesterseminar tätig war, Fontanes "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland", der großherzig Birnen an die Kinder verschenkte.

 Zu Gast in Lantershofen: Bischof Stephan Ackermann vor dem "Fliegenden Dach".

Zu Gast in Lantershofen: Bischof Stephan Ackermann vor dem "Fliegenden Dach".

Foto: Martin Gausmann

Seit gestern nun gibt es im "Maubich-Lantesche" hochoffiziell den 8,2 Kilometer langen Birnen-Rundwanderweg, der mit viel Prominenz aus Mainz, Trier, Kreis, Kreisstadt und Grafschaft seiner Bestimmung übergeben wurde.

Er ist an den Rotweinwanderweg angebunden, ab dem Ahrweiler Bahnhof ausgeschildert und mit sechs außergewöhnlichen Holzelementen wie dem "Fliegenden Dach", dem "Vogelhäuschen", der spirituellen Tankstelle, der Futterkrippe oder der Z-Bank möbliert. Mit seinen Vorstandskollegen Horst Saame und Elmar Zillgen ging Ortsvorsteher Leo Mattuscheck als Vorsitzender des Fördervereins "Zukunft Lantershofen" auf die Entstehung dieses im Kreis Ahrweiler touristisch einmaligen Hinguckers ein.

Denn hellhörig wurde der Vorstand des 2007 gegründeten Vereins erst, als in dem Buch "111 Orte in der Eifel, die man gesehen haben muss", der 2010 eingeweihte Birnensortengarten Erwähnung fand. Hannsjörg Pohlmeyer, tätig im Landesbeirat Holz, wurde in Mainz vorstellig und siehe da: Es taten sich Mittel von EFRE auf, dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung. So konnten die Innenarchitektur-Studenten der Uni Trier in den Dialog von Kunst und Landschaft eintreten. Zwei ihrer Vorschläge fanden die Zustimmung, für weitere zeichnet das Bad Neuenahrer Architekturbüro Mertens verantwortlich.

Die Hälfte der Kosten von 78.000 Euro kommt vom EFRE, 20 000 Euro gibt die Gemeinde, 19 000 Euro stemmt der Verein. "Man muss Neues entwickeln, um Neues zu entdecken", brachte es Zillgen auf den Punkt: "Aufs Fliegende Dach passen auch 100 Leute drauf, um zu tanzen." Bischof Ackermann lobte "seine" Lantershofener für drei Dinge: die Liebe zur Heimat, ihre innovativen Ideen und ihre Fähigkeit zum Schmunzeln und Augenzwinkern. "Wir leben die liebenswerte Grafschaft. Jetzt können sich gerne die anderen Orte auch mal einbringen", so Mattuscheck.

"Dieser Rundwanderweg ist ein Musterprojekt, das weit über Lantershofen und Bad Neuenahr hinaus strahlt. Ein schöner Mosaikstein für das bunte Bild des Kreises", dankte Landrat Jürgen Pföhler fürs Engagement. Und weil auch im bischöflichen Garten keine Birnen wachsen, brachte Ackermann einen Quittenschnaps mit. Doch probiert wurde gestern der "Lantesche" Birnenbrand.

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