Rathaussturm in Altenahr "Ihr wollt stürmen, bitte nach Euch"

ALTENAHR · Achim Haag, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr, ist nicht abergläubisch. Deshalb nahm er's gelassen, dass der Sturm der Karnevalisten auf sein Rathaus gestern ausgerechnet auf einen Freitag, den 13. fiel.

 Ihre Kanone feuerten die Hönninger Karnevalisten im Beisein der Tollitäten auf das Altenahrer Rathaus ab.

Ihre Kanone feuerten die Hönninger Karnevalisten im Beisein der Tollitäten auf das Altenahrer Rathaus ab.

Foto: Martin Gausmann

Schon lange vor dem Sturm der Narren hatten die Hönninger Jecken ihre Kanone in Stellung gebracht. Diese kam gestern zum 27. mal zum Einsatz, denn genauso lange gibt es die Rathaus-Eroberung. Diese läuft in drei Etappen ab. Treffen der Jecken im Winzerverein, wo nach dem ersten Kanonenschuss um elf Uhr schon einmal kurz vorgeglüht werden darf, ist dann der Zug durchs Dorf zum Rathaus, in dessen Ratssaal es sich schließlich bis zum Abwinken knubbelt.

11.11 Uhr: Kanonier Rainer Metzen, zugleich Sitzungspräsident der Hönninger, waltete seines Amtes. Nur drei Schüsse und das Rathaus war sturmreif. Dazu waren die Jecken aus der ganzen Verbandsgemeinde von Krälingen bis Kesseling und von Mayschoß bis Freisheim samt ihrer Tollitäten unter den Klängen der Musketiere aus Dernau mit "Superjeile Zick" angerückt.

Worauf der Bürgermeister als Chefkoch des "Café Haag" nicht zickte, sondern trocken-humorig erklärte: "Ihr wollt stürmen, bitte nach Euch." Die obligatorische Labsal im Ratssaal mussten sich die Jecken dann erst einmal verdienen. Denn der ist im Dachgeschoss, wohin es im Gänsemarsch ging. Der Aufzug wurde vorsichtshalber nicht genommen, weil "man könnte ja steckenbleiben und verdursten". Tänze, Orden und Gratulationen gab's dann zuhauf. Dreigestirne strahlten mit Printen und Prinzenpaaren um die Wette. Das Team des Jugendbüros um Werner Söller zeigte ebenfalls Flagge im Rathaus: "Karneval ist schließlich auch Jugendarbeit."

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