Radbrücke in Altenahr Eine Brücke in Weinrot

ALTENAHR · Der Pylon bei Laach steht schon, jetzt schweben die Fahrbahnteile ein. Der Ahrtal-Radweg nimmt Gestalt an. Denn wenn das langersehnte Teilstück zwischen Mayschoß und Altenahr im Frühjahr 2015 fertig ist, fehlt zwischen der Quelle in Blankenheim und der Mündung bei Kripp nur noch die Verbindung zwischen Fuchshofen und Schuld.

 Blick durch den 17 Meter hohen A-förmigen Pylon, der auf der rechten Ahrseite steht und auf dem linken Ahrufer von einem 350-Tonnen-Kran gehalten wird.

Blick durch den 17 Meter hohen A-förmigen Pylon, der auf der rechten Ahrseite steht und auf dem linken Ahrufer von einem 350-Tonnen-Kran gehalten wird.

Foto: Martin Gausmann

Dann sind die 90 Kilometer entlang des Flusses komplett. Kernstück für den 1,7 Kilometer langen Lückenschluss zwischen dem Mayschosser Ortsteil Laach und Altenahr ist die 47 Meter lange Brücke bei Reimerzhoven, für deren Aufbau die Bundesstraße 267 noch bis Donnerstagabend komplett gesperrt ist.

Am Dienstagmorgen wurde mit einem 350-Tonnen-Kran als tragendes Element der weinroten Brücke ein 17 Meter hoher Pylon in die Köcher des Fundamentes am rechten Ahrufer eingelassen. Bernd Cornely, Chef des zuständigen Landesbetriebes Mobilität Cochem-Koblenz (LBM), erläuterte an der Baustelle: "Der Pylon hat bewusst die Form des Buchstabens A. Das A steht für Ahr."

Konkret sei das Bauwerk eine sogenannte Schrägseilbrücke. Soll heißen: Zwei schwere Stahlseite tragen ab der Brückenmitte die Konstruktion, werden über den Pylon geleitet und von dessen Spitze gebündelt zum Rückhaltefundament geführt. "Mit einer Seilkraft von rund 70 Tonnen", erläuterte LBM-Projektleiter Dirk Hieronimus, werde die Brücke gehalten, deren westliches Teilstück 18 Tonnen, das östliche Teilstück 15 Tonnen wiegt.

Diese Teilstücke wurden in der Nacht zum Mittwoch per Schwertransporter angeliefert und sollen heute mit dem Kran in Position gebracht werden. Dafür wurde als Hilfsmittel an der Stelle, wo sich die Teile treffen, auf einer künstlichen Insel der Ahr eine provisorische Stütze gebaut. Insel und Stütze werden ebenso wie die Betonfurt, die für die Bauarbeiten extra angelegt worden war, nach deren Beendigung komplett zurückgebaut.

Letzter Akt an der Brücke, deren Fahrbahn aus einem Zwei-Komponenten-Harz mit Quarzsandbeschichtung besteht, wird am Donnerstag das Anbringen des Geländers mit Edelstahlpfosten, Netzkonstruktion und Edelstahlgeländer sein. Wobei das Geländer eine Höhe von 1,20 Meter haben wird. Besonderheiten der Brücke: Der 75 Zentimeter hohe Brückenkörper wird luftdicht verschweißt. "So kann er von innen nicht rosten", sagte Cornely.

"Auch gibt es keine wartungsintensiven Fugen für die Dehnung der Brücke bei Temperaturschwankungen. Das erledigen Federbleche, die Bewegungen mitmachen und abfangen." Ist dann die Brücke "durch", geht es für den LBM auf das restliche Verbindungsstück zwischen Brücke und Altenahr. Dieses fällt bei den Gesamtkosten von 3,7 Millionen Euro besonders ins Gewicht, weil der Radweg bis zum alten Viadukt ob der schwierigen Topographie teilweise auf einem Ständerbauwerk geführt werden muss. Das alles soll im Frühjahr fertig sein.

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