Kurviertel Bad Neuenahr Der neue Schornstein steht

BAD NEUENAHR · Er steht, der neue Schornstein mitten im Kurviertel. 32 Meter ist der grau-weiße Kamin hoch, der den im Laufe des Jahres abgerissenen Ziegelstein-Schornstein am alten Kesselhaus an der Beethovenstraße in seiner Funktion ablösen soll.

 Seit gestern Morgen steht der neue Schornstein.

Seit gestern Morgen steht der neue Schornstein.

Foto: Martin Gausmann

Benötigt wird die 20 Tonnen schwere Metallröhre mit einem Durchmesser von 2,10 Meter zur Versorgung des öffentlichen Fernwärmenetzes. Betreiber sind die Ahrtal-Werke.

Bereits am Vortag war der Koloss von einem Spezialtransporter angeliefert worden. Halte- und Parkverbote mussten im Kurviertel eingerichtet, der Verkehr zum Teil umgeleitet werden, um Platz für zwei Kräne zu schaffen, die gestern Morgen die zwei Schornsteinelemente in die Höhe hievten.

Das erste Element hatte man in ein 16 Quadratmeter großes und fünf Meter tiefes Fundament hineingestellt. Dann wurde die zweite Röhre aufgesetzt und mit 52 Schrauben befestigt. Bereits am frühen Morgen hatte man die Kräne in die richtigen Position gebracht.

"Der alte, 38 Meter hohe gemauerte Kamin war abgängig. Er war damals konzipiert für die rußintensive Schweröl-Verbrennung der Aktiengesellschaft Bad Neuenahr. Die jetzt angeschlossenen Gaskessel benötigen eine Abgasführung, wie sie nun gebaut wird. Der Ausstoß der modernen Kessel besteht überwiegend aus Wasserdampf", erklärte die Geschäftsführerin der Ahrtal-Werke, Susanne Strauch.

Nachdem im August der Alt-Schornstein an der Beethovenstraße auf dem Betriebsgrundstück der Ahrtal-Werke GmbH gefallen war, habe man nun eine moderne Abgasführung errichtet. Mit der neuen Erdgas-Kesselanlage werde dabei zum Vorteil der Luftqualität in der Kurstadt die Emission deutlich vermindert, so Strauch zum GA.

"Die Anlage versorgt das öffentliche Fernwärmenetz und trägt über den vergrößerten Wirkungsgrad zu einer deutlichen Einsparung des klimaschädlichen CO 2-in der Luft bei", ergänzte die Geschäftsführerin der Ahrtal-Werke. Bereits am Dienstag soll der neue Schornstein in Betrieb genommen werden.

Während der alte Schornstein, der allerdings nicht mehr den Regeln der Technik entsprach, von Anliegern eher als "Industriedenkmal" bewertet wurde, dessen Optik als nicht allzu störend empfunden wurde, sieht dies beim neuen Edelmetallkamin anders aus. Hotelier Klaus-Toni Giffels (Mittelstraße) hatte sich bereits im Vorfeld gegen den neuen Kamin ausgesprochen. Seit gestern schaut er nun auf die grau-weiße Röhre, die in den Himmel ragt. "Ich bin tieftraurig und stinksauer. Das ist ein ganz schlimmer Anblick", meinte er.

Er hatte vorgeschlagen, den Schornstein in das alte Kesselhaus einzubauen, so dass weite Teile des Bauwerks kaschiert würden und nur eine Kaminspitze zu sehen sei. Da das Kesselhaus jedoch der "Kur AG" gehört, verzichteten die Ahrtal-Werke auf diese Bauvariante.

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