Sporthalle für Aegidienberg Wie stehen die Bad Honnefer Parteien zu dem geplanten Neubau

BAD HONNEF · Wie stehen die Bad Honnefer Parteien zu dem geplanten Neubau im Bergbereich? Hop oder top? Ein großer oder kleiner Sporthallen-Neubau in Aegidienberg? Aus Sicht der Stadtverwaltung ist die Marschrichtung klar: Sie schlägt vor, eine "kleine Lösung" nicht weiter zu prüfen.

 Hier könnte sich der Traum der Sportvereine erfüllen: Dieses Grundstück wurde ausgeguckt für den Bau einer Sporthalle in Aegidienberg.

Hier könnte sich der Traum der Sportvereine erfüllen: Dieses Grundstück wurde ausgeguckt für den Bau einer Sporthalle in Aegidienberg.

Foto: Frank Homann

Und sich auf die "große Lösung", also die dreiteilbare Zweifachhalle, zu konzentrieren. Genau darauf hoffen die Sportvereine. Dass eine weitere Sporthalle seit Langem auf der Wunschliste steht, ist bekannt. Die Hallenzeiten reichen nicht annähernd aus. Wind in die Segel blies der Wahl-Honnefer Joseph Bellinghausen, der 2009 500.000 Euro für den Bau einer Halle in Aegidienberg spendete.

Aber: Steht die Halle nicht bis Ende 2017, ist das Geld, das auf einem Konto der Stadt Bad Honnef als Empfängerin liegt, weg. Der Vertrag sieht vor, dass die Spende dann an die Deutsche Turnerjugend geht. Wann also wird der erste Spatenstich für die neue Sporthalle in Aegidienberg erfolgen, und wie muss die Halle aussehen? Der GA befragte im Rahmen der Kommunalwahl am 25. Mai die Parteien.

Das sagt die SPD: Voraussetzung für den ersten Spatenstich ist die Beschaffung der Investmentkosten durch die Stadt, unterstützt durch den Förderkreis Bad Honnefer Sport. Die Betriebskosten müssen auf dem begonnenen Weg über den städtischen Eigenbetrieb unter Beteiligung der Vereine definiert werden.

Zudem muss das oben angesprochene Modell durch die Aufsichtsbehörde und das Finanzamt genehmigt werden und dann eine Ausschreibung durch die Verwaltung erfolgen. Erst dann können die Angebote bewertet werden und eine Vergabe erfolgen. Der Baubeginn darf nicht später als Januar 2016 sein, um die Fertigstellung - mit Zeitpuffer - vor dem 31. Dezember 2017 zu erreichen. Dieses Ziel ist aus unserer Sicht erreichbar.

Das sagt die FDP: Hoffentlich erfolgt der Spatenstich bald, zurzeit gehen wir von 2015 aus. Die Zeit drängt. Bis 2017 muss die Halle stehen. Dies ist auch ausdrücklicher Wunsch Herrn Bellinghausens, des großzügigen Spenders von 500.000 Euro. Wir haben schon vor über einem Jahr die Überführung der städtischen Sportstätten in den Eigenbetrieb Freizeitbad Grafenwerth vorgeschlagen. Durch diese Konstruktion erwarten wir nicht nur, dass sich die Finanzierung der Sporthalle ermöglichen lässt, sondern auch die Sanierung der bestehenden Sportstätten.

In Aegidienberg kommt aus unserer Sicht nur eine dreigeteilte Zweifachhalle infrage. Nur diese Halle würde den Bedürfnissen der Sportvereine gerecht. Und diese haben sich ja auch dafür ausgesprochen. Zwei kleine, nebeneinanderstehende Hallen machen keinen Sinn. Die Halle muss wirklich wettkampffähig sein. Übrigens werden die Nebenkosten einer größeren Halle deutlich geringer ausfallen als die von zwei kleinen Hallen. Zudem möchten die Sportvereine weitere Gelder zur Finanzierung der Halle einwerben. Die Spendenbereitschaft wird sich auf die dreigeteilte Zweifachhalle beschränken. Es ist daher höchste Zeit, dass die anderen Fraktionen den Lippenbekenntnissen auch ein klares Votum folgen lassen.

Das sagen die Grünen: Aegidienberg hat viel Entwicklungspotenzial. Dies muss stärker in den Fokus der Entscheidungen auf der Ebene von Politik und Verwaltung gerückt werden. Den Vereinen mit zahlreichen engagierten Menschen verdanken wir den Ruf Bad Honnefs als attraktive Stadt.

Sie verdienen unsere Wertschätzung und Unterstützung. Daher setzen wir uns besonders dafür ein, dass eine für Wettkämpfe geeignete Zweifachhalle, wie sie die Sportvereine benötigen, bis Ende 2017 in Aegidienberg fertiggestellt wird. Sie ist auch unter Berücksichtigung der Bevölkerungsentwicklung sinnvoll, die Finanzierung verlangt aber noch einen gemeinsamen Kraftakt.

Der erste Spatenstich für die neue Halle muss und wird spätestens 2015 erfolgen. Hierfür sprechen die großzügige Spende von Herrn Bellinghausen, eine Einbindung der Sportstätten in den Eigenbetrieb Freizeitbad Grafenwerth, die kurzfristige Vorlage der konkreten Investitions- und Betriebskostenkalkulation, das Engagement der Vereine und die zu erwartende Mehrheit im Stadtrat.

Das sagt der Bürgerblock: Wir wollen eine Sporthalle für Honnef in Aegidienberg. Optimal ist nach Meinung der Sportexperten eine dreimal teilbare Zwei-Feldhalle. Das unterstützen wir. Nur die Tragfähigkeit der Finanzierung entscheidet über deren Machbarkeit, und alles steht unter Finanzierungsvorbehalt. Deshalb kann die Frage "erster Spatenstich" nur danach beantwortet werden

Das sagt die CDU: Der erste Spatenstich wird so rechtzeitig erfolgen, dass die großzügige Privatspende, die unserer Stadt bis Ende 2017 zur Verfügung steht, für eine neue Halle in Aegidienberg verwendet werden kann. Hierfür werden wir uns mit voller Kraft und großem Nachdruck einsetzen.

Klar ist, dass wir trotz Spende eine Halle - gleich welcher Größe - nicht mit Haushaltsmitteln finanzieren können. Wenn wir von Kommunalaufsicht und Finanzamt für die Eingliederung der städtischen Sportstätten in unseren Eigenbetrieb grünes Licht bekommen, werden wir auch die Fakten haben, um beurteilen zu können, welche Halle wir uns in dieser Konstellation finanziell leisten können und was für uns umsetzbar ist.

Diese Fakten sollen im Herbst 2014 vorliegen. Dann wird auch erst endgültig entschieden. Wir wünschen uns mit dem Sport die große Lösung. Dies geht aber nur auf der Basis eines soliden Finanzierungskonzepts. Alles andere wäre unredlich.

Das sagt die FWG: Der Spatenstich der Sporthalle sollte in 2014/15 erfolgen, wobei es zweitrangig ist, wie groß die Halle ist. Dies ist unter anderem abhängig von der Finanzierung und den Folgekosten.

Die Parteien zu wichtigen Themen

Wie wird Bad Honnef in Zukunft aussehen? Was wird sich, was muss sich, was sollte sich ändern? Und welche Haltung vertreten die Parteien, die sich am 25. Mai zur Wahl stellen, dazu? Wie lassen sich die Probleme der Honnefer Innenstadt lösen? Wie müsste Wirtschaftsförderung aussehen, damit sie erfolgreich ist? Braucht Bad Honnef weitere Baugebiete, und wie sieht es mit Selhof Süd und Floßweg aus? Was ist mit der Sporthalle in Aegidienberg? Diese Fragen hat der General-Anzeiger den Parteien gestellt. Wir stellen die Antworten zu den wichtigen Themen in den kommenden Ausgaben vor.

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