CSD-Straßenfest So rüstest sich Köln für den Christopher-Street-Day

Köln · Nie wieder! Das Motto des Kölner CSDs 2017 soll zur Erinnerung an die NS-Zeit dienen und gleichzeitig Mahnung sein, dass die Verbrechen gegen Schwule, Lesben, Bi-, Trans- und intersexuelle Menschen sich nicht wiederholen sollen.

 Ein Bild vom CSD in Köln aus dem Jahr 2014.

Ein Bild vom CSD in Köln aus dem Jahr 2014.

Foto: dpa

Mehr als eine Woche nach dem Beschluss der "Ehe für alle" dürfen Schwule, Lesben, Bi-, Trans- und Intersexuelle noch einen Grund mehr zum Feiern haben: An diesem Wochenende findet in Köln der Abschluss des "Cologne Pride" mit der alljährlichen Christopher-Street-Day-Demonstration und -Parade statt. Dabei findet von Freitag bis Sonntag das Straßenfest in der Kölner Innenstadt fest.

Unter dem Motto "Nie wieder!" soll der diesjährige CSD mit Blick auf die NS-Vergangenheit ermahnen, dass die Rechte von Minderheiten nicht missachtet werden dürfen und auch in Zukunft Diskriminierung nicht geduldet werden soll. Der Christopher-Street-Day findet jedes Jahr statt und erinnert an einen Aufstand im Jahr 1969 von sexuellen Minderheiten gegen Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street. Traditionell werden an diesem Tag die sexuelle Vielfalt gefeiert und auf Missstände hingewiesen.

Straßensperrungen in Köln

Vor dem Straßenfest werden von Freitag bis Montagfrüh die Gürzenicherstraße zwischen Heumarkt und Quatermarkt gesperrt, sowie der Heumarkt, der Alter Markt, die Schaafenstraße, Hohe Pforte und Agrippastraße. Die Zufahrt zur Altstadt kann dann vom Norden her erfolgen, allerdings ist, wie auf der Facebook-Seite der Veranstaltung zu lesen, die Innenstadt für Lastwagen aus Sicherheitsgründen gesperrt. Für die Lkw-Sperren wird erstmals ein System eingesetzt, bei dem sich im Ernstfall Spitzen in Fahrzeug-Reifen bohren und kontrolliert die Luft ablassen.

Am Sonntag um 12 Uhr beginnt die CSD-Parade in der Kölner Innenstadt. Geschmückte Wagen ziehen durch die Innenstadt, begleitet von Schaulustigen und Fußgruppen. Während der Parade ist die Deutzer Brücke von 8 bis 15 Uhr für Fahrzeuge gesperrt. Der Start der Parade ist auf der Deutzer Brücke, von dort geht es weiter über den Heumarkt, den Friesenwall bis zur Domprobst-Ketzer-Straße, wo sie schließlich endet. Den genauen Zugweg gibt es auf der Seite der Stadt Köln.

Der Kölner Hauptbahnhof ist ab 13.30 Uhr nur noch vom Breslauer Platz aus zu erreichen: Eine frühe Anreise ist daher zu empfehlen, um die Parade nicht zu verpassen. Dieses Jahr werden in Köln rund 500.000 Besucher erwartet. 85 Fahrzeuge beteiligen sich an dem Umzug.

Bühnenprogramm zum CSD

Auf zwei Bühnen werden Bühnenprogramme präsentiert. Auf dem Heumarkt ist die Hauptbühne, auf der unter anderem am Samstag um 21 Uhr "2Theuniverse" und am Sonntag um 19 Uhr "Erasure" auftreten. Auf der Bühne am Alter Markt gibt es unter anderem am Samstag um 20 Uhr "Jecke CSD" und am Sonntag mehrere Bands zu bewundern.Das vollständige Bühnenprogramm kann unter der Cologne Pride-Seite eingesehen werden.

Heiko Maas hat die diesjährige Schirmherrschaft

Am Freitag wird das CSD-Wochenende von dem diesjährigen Schirmherren Heiko Maas feierlich eröffnet: Der Bundesminister für Justiz und Verbraucherschutz wird um 18 Uhr auf der Hauptbühne am Heumarkt das Wochenende einleiten. Maas hat sich in der Vergangenheit unter anderem mit einem Gesetzesentwurf dafür eingesetzt, die Opfer zu rehabilitieren, die wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen nach 1945 strafrechtlich verfolgt wurden.Auf seiner Facebook-Seite kündigte Maas seine Vorfreude auf das bunte Fest der LGBTIQ-Gemeinde (Lesben, Schwule, Bi-, Trans-, Queer-, Intersexuelle) an.

Die größten Straßen-Demonstrationen und Paraden zum CSD gibt es in Köln und Berlin. Aber auch in vielen anderen Städten weltweit wird der CSD gefeiert. Mit dabei sind traditionell schrille Kostüme und eine dreitägige Party-Stimmung.

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