Kasino-Neubau in Köln Geplantes Spielkasino in Köln wirft Zweifel auf

Köln · Der Spatenstich für das neue Spielkasino in Köln wurde noch nicht gesetzt, und schon laufen die Kosten aus dem Ruder.

Wie aus einem Bericht von NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) für die aktuelle Sitzung des Finanzausschusses hervorgeht, liegen die Kosten für das siebenstöckige Gebäude am Deutzer Ottoplatz jetzt schon 300.000 Euro über Plan. Baubeginn ist erst 2018.

"Für die Entwicklung des Standortes sind insgesamt 1,1 Millionen Euro angefallen", berichtet Walter-Borjans mit Blick auf das Kölner Projekt. Der Planansatz habe für die Jahre 2015 und 2016 zusammen 0,8 Millionen Euro betragen. Der Minister räumt außerdem ein: Obwohl Westspiel sich mit der Stadt Köln schon vor über einem Jahr auf das Grundstück am Ottoplatz geeinigt habe, gebe es bis heute nicht einmal einen Kaufvertrag.

Diese Summe gießt Öl ins Feuer der Zweifler. Denn angesichts der seit Jahren rückläufigen Besucherzahlen in den übrigen NRW-Kasinos der landeseigenen Westspiel-Gruppe und auch angesichts ihrer prekären wirtschaftlichen Lage fragt sich nicht nur die Opposition im Landtag: Warum baut NRW ein fünftes Kasino, wenn die anderen vier schon Probleme bereiten?

Als Erfolg verbucht der Minister trotz allem, dass die Bruttospielerträge im vergangenen Jahr um 800.000 Euro (ein Prozent) auf 80,4 Millionen Euro gestiegen seien. Für das neue Kasino stellt Westspiel der Stadt Köln fünf Millionen Euro Steuern pro Jahr in Aussicht.

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