Coliforme Keime in Sinzig Ursache für Keim im Trinkwasser immer noch nicht ermittelt

SINZIG · Trinkwasser in Sinzig wird weiter leicht gechlort. Alle Leitungen wurden gereinigt und trotzdem werden immer wieder Keime entdeckt. Fest steht jedoch: Gülle ist dafür nicht verantwortlich.

Alle Rohre, alle Leitungen, alle Anlagen wurden geleert und intensiv gereinigt – und trotzdem rätselt man in Sinzig darüber, wie ein coliformer Keim in das Trinkwasser gelangen konnte. Im Werksausschuss gab es nun einen Sachstandsbericht. Klar ist, dass das Wasser in Ordnung ist, wenngleich der mit kleinen Chlordosierungen bekämpfte Keim auch unregelmäßig wieder auftaucht. Die Ursachenforschung geht weiter.

Auf jeder Türklinke, auf jedem im Supermarkt ausgelegten Obst gibt es in der Regel mehr coliforme Keime als im Trinkwasser. Dort sind die Hygiene- und Qualitätsstandards besonders hoch. So war man im Sinziger Wasserwerk alarmiert, als vor einem Jahr ein Keim im Wasser entdeckt wurde. In enger Abstimmung mit dem Bonner Hygieneinstitut betrieb man aufwendige Ursachenforschung.

Keim tauchte plötzlich wieder auf

Wurden nach einer kompletten Reinigung der Anlagen nur unauffällige Proben aus dem Wasser gezogen, so tauchte der Keim plötzlich wieder auf, um bei der nächsten Probe wieder unauffindbar zu sein. In einer Entsäuerungskammer im Tiefbehälter des Wasserwerks glaubte man schließlich, die Schwachstelle gefunden zu haben. Nach Reinigung und Neubefüllung war zunächst alles in Ordnung, bis dann bei einem erneuten Abstrich wieder eine Auffälligkeit registriert wurde.

Mit 0,1 Milligramm pro Liter wird das Sinziger Wasser – für Konsumenten so gut wie gar nicht wahrnehmbar – derzeit gechlort. So lange, bis die Ursache für die Verunreinigung gefunden ist. Bürgermeister Wolfgang Kroeger: „Wir bleiben am Ball.“ Er betonte, dass es komplett auszuschließen sei, dass der coliforme Keim über einen Gülleeintrag ins Wasser gelangt sei: „Das können wir verbindlich so sagen.“

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