German Jewish History Awards 2018 Preis für Brunhilde Stürmer aus Niederzissen

NIEDERZISSEN · Einer der sechs Obermayer German Jewish History Awards 2018 geht an eine Bürgerin des Kreises Ahrweiler: Brunhilde Stürmer.

Geehrt werden die Joseph Gruppe (Berlin), Karl und Hanna Britz (Kehl), Volker Mall und Harald Roth (Herrenberg), Horst Moog (Hamm) und Brunhilde Stürmer aus Niederzissen. Zusätzlich erhält Margot Friedländer (Berlin) die Auszeichnung für besondere Leistungen.

Bereits zum 18. Mal werden mit den Obermayer German Jewish History Awards Bürger aus Deutschland geehrt, die ehrenamtlich einen herausragenden Beitrag zur Bewahrung des Gedenkens an die jüdische Vergangenheit geleistet und Juden aus aller Welt auf der Suche nach ihren Wurzeln in Deutschland unterstützt haben.

„Die Preisträger der Obermayer Awards haben gezeigt, welch wichtige Rolle die Juden für die deutsche Gesellschaft und Kultur spielten, bevor die Nazis sie auszulöschen versuchten“, sagt Judith H. Obermayer, Präsidentin der Obermayer Foundation. „Ihr unermüdliches ehrenamtliches Engagement trägt zur generationenübergreifenden und interkulturellen Versöhnung bei – und das in einer Zeit, da in Deutschland und weltweit düstere Stimmen Rassismus befördern und versuchen, die Menschen gegeneinander aufzuhetzen.“ Brunhilde Stürmer recherchiert seit fast vier Jahrzehnten detailliert die Familiengeschichten der jüdischen Gemeinde von Niederzissen. Sie schrieb gemeinsam mit Brigitte Decker das Buch „Ein langer Weg. Die Geschichte der jüdischen Familien der Synagogengemeinde Niederzissen im Brohltal“, das im November herauskam. Zudem katalogisierte sie die Grabsteine des alten jüdischen Friedhofs der Gemeinde. Über den Friedhof verfasste sie zusammen mit Gerd Friedt ein Buch. Brunhilde Stürmer ist auch Mitautorin von „Zeugnisse jüdischen Lebens in Niederzissen“. Sie engagierte sich überdies für die Wiederherstellung und Rekonstruktion der Niederzissener Synagoge. Seit 1979 hält sie Briefkontakt und Freundschaft mit jüdischen Familien in den USA, Israel, Australien, England, Schweden, Mexico, Niederlande und Südafrika.

Die Preisverleihung findet am 22. Januar in in Berlin statt und ist Teil der Berliner Parlamentsveranstaltungen zum Internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar.

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