Sankt Viktor Schützenbruderschaft Oberbreisiger feiern heute ihr 150-jähriges Bestehen

BAD BREISIG · Die Sankt Viktor Schützenbruderschaft als kirchliche Organisation in Oberbreisig blickt in diesem Jahr auf ihr 150-jähriges Bestehen zurück. Gefeiert wird am heutigen Samstag, 12. Oktober, ab 19 Uhr in der Sängerhalle.

 Aus dem Jahr 2012 stammt dieses Bild der Oberbreisiger Schützen. Im Mittelpunkt steht Schützenkönig Michael Dühr.

Aus dem Jahr 2012 stammt dieses Bild der Oberbreisiger Schützen. Im Mittelpunkt steht Schützenkönig Michael Dühr.

Foto: Privat

1863 wurde die Schützenbruderschaft von jungen Männern der damals noch selbstständigen Gemeinde wiedergegründet. Als aktive Mitglieder wurden nur Junggesellen aufgenommen. Im Jahre 1924, als die im Ersten Weltkrieg weitgehend zum Erliegen gekommene Vereinstätigkeit wieder voll begonnen werden konnte, änderte man den Namen in "Sankt Viktor-Schützengesellschaft".

30 Jahre später, mit dem Beitritt zum Diözesanverband, wurde 1954 die Bezeichnung "Sankt Viktor Schützenbruderschaft Oberbreisig" übernommen.

Auf die Tradition einer kirchlichen Bruderschaft weisen auch aus den Anfangsjahren der Gesellschaft gerettete Notizen hin. Es handelt sich um Bleistifteintragungen auf Blättern, die aus einem verloren gegangenen Schmalheft stammen und organisatorische Ereignisse und die Beschlüsse von Versammlungen aus den Jahren 1866 bis 1874 festhalten. Darin werden die Namen zahlreicher Mitglieder genannt, von denen man annehmen muss, dass sie überwiegend auch zu den Gründern der Schützengesellschaft gehörten.

Von den Beiträgen der Mitglieder allein konnte die Gesellschaft ihre Arbeit nicht finanzieren. Sie war deshalb auch damals auf Spenden angewiesen sowie auf Sonderumlagen oder die Versteigerung von Tätigkeiten, die eine besondere Ehre darstellten. In den ersten drei Jahrzehnten nach der Vereinsgründung bestand die Uniform lediglich aus grünen Kappen, an deren Stelle 1896 Hüte traten. Außerdem schaffte man später 30 Röcke an, die bis in die 20er Jahre Vereinseigentum waren. Danach ließ sich jedes Mitglied vom Schneider einen eigenen Rock nähen. Der Oberbreisiger Schützenplatz lag bis zum Jahr 1905 am alten Aufgang zur Mönchsheide. Der Zugang führte durch die Brokusstraße über die Brücke am Frankenbach.

Bezeichnenderweise heißt die dortige Flur "Am Vogelstangen". Man schoss hier auf Ziele, die an zehn bis zwölf Meter hohen Stangen befestigt waren. Gewöhnlich wurden drei Stangen aufgestellt: eine für den Königsvogel, eine andere für den aktiven Schützen, die dritte, die etwas niedriger war, für den Preisvogel. 1906 wurde der Schützenplatz in die Nähe des unteren Dorfeingangs auf das Gelände der Flur "Im unteren Plenzer" seitlich der dort über den Frankenbach führenden Brücke verlegt.

1929 zog man mit dem Schießplatz an die "Große Holl" am dortigen früheren Wasserwerk um. Hier fanden dann bis zum Zweiten Weltkrieg die Schießwettbewerbe statt. 1954 erhielt die Bruderschaft ein neues Gelände in Frankenbach bei der Gaststätte "Zum Mühlengrund". Wie seit 1954 üblich, wird an jedem Fronleichnamstag auf dem heutigen Schützenplatz im Hasenberg der König ausgeschossen.

Das Programm

Der Jubiläums-Samstag beginnt um 18 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Sankt-Viktor-Kirche Oberbreisig. Um 19 Uhr folgt der Fackelzug. Um 20 Uhr gibt es dann den Einzug in die Sängerhalle. Um 20.15 Uhr begrüßt Brudermeister Jochen Zerwas die Festgäste. Es folgen Grußworte des Schirmherrn und Bürgermeisters Bernd Weidenbach und von Bezirksbundesmeister Sigi Belz.

Musikalische Einlagen werden vom Spielmannszug Freiweg Sinzig, der "Brassband Fidele Lähmdeuwele Oberbreisig" und dem Männergesangverein Oberbreisig geboten. Weiterhin ist die Ehrung verdienter Vereinsmitglieder vorsehen.

Nach dem offiziellen Teil des Tages spielt die Kapelle Litzbachecho zum Tanz auf.

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