Klassik in Sinzig Kammerchor sang für guten Zweck

SINZIG · 50 Sänger füllten die Sinziger Pfarrkirche Sankt Peter zugunsten des Sinziger HoT.

 Sein Adventskonzert gab der Kammerchor Bad Neuenahr-Ahrweiler in Sinzig. FOTO: MARTIN GAUSMANN

Sein Adventskonzert gab der Kammerchor Bad Neuenahr-Ahrweiler in Sinzig. FOTO: MARTIN GAUSMANN

Foto: Martin Gausmann

. Der Lobpreis Mariens stimmte mit seiner hymnischen Akkordik, emotionalem Ausdruck und Worten voll tiefer Frömmigkeit auf das Adventskonzert des Kammerchors Bad Neuenahr-Ahrweilers ein und erinnerte zudem in einer Zeit der Geschenke und des Überflusses an die Hungernden, die von Gott beschenkt werden. Er gab zudem einen Vorgeschmack auf das Hauptkonzert des Chores im April. Dann stehen nicht nur Auszüge aus Antonio Vivaldis „Magnificat“, sondern das ganze Werk auf dem Programm, das wieder in der „Heimatstadt“ des Chors zu hören sein wird.

Sein Adventskonzert gab der Kammerchor Bad Neuenahr-Ahrweiler erstmals in Sinzig, „da wir gerne auch einmal woanders singen und zudem einige Sänger aus dem Raum Sinzig haben“. So füllten die rund 50 Sänger die Pfarrkirche Sankt Peter mit ihrer besonderen Akustik mit schönen Klängen zum Advent.

Für das Benefizkonzert verzichteten sie zudem auf Eintrittsgelder, aber Spenden der zahlreichen Besucher im vollen Gotteshaus kamen mit dem „Haus der offenen Tür“ (HoT) auch einer Sinziger Organisation zugute. Diese trug zudem zur Gestaltung des Konzerts bei: Leiterin Petra Klein erklärte auch mittels eines Gedichts die Arbeit der Einrichtung für junge Menschen und ihre Familien, und Jugendliche des HoT lasen eigens ausgesuchte Texte zwischen den Chorgesängen. Melissa Grober appellierte darin, in der Vorweihnachtszeit, die Türen zu öffnen. Marita Mies beschrieb die nicht verlöschende Hoffnung. Und Jennifer Olmes stimmte nachdenklich mit dem, was im Advent vielleicht wirklich wichtig ist: Zeit für andere und für ein Gespräch.

Vivaldis „Magnificat“ zu Konzertbeginn wirkte wie ein Weckruf. Es rüttelte auf mit seinen eindringlichen Auftaktworten, Seufzern nach Erbarmen, den wie zerrissen wirkenden Klängen, die vom Hochmut kündeten, dem Zusammentun der Stimmen zum Ausdruck der Macht und dem unumstößlichen Glaubensbekenntnis am Schluss. „Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen“, las Johannes Deser, und umso aufwühlender wirkten die auf Latein gesungenen Zeilen, die folgten: „Suscepit Israel“. Besinnlich und beruhigenden, sogar gelösten Charakters war in der Folge das Violinspiel von Chorleiterin Ulrike Ludewig mit Georg Philipp Telemanns Sonatine G-Dur oder auch Vivaldis Largo aus „Der Winter“ und Johann Sebastian Bachs „Air“. Der Chor gefiel überdies kongenial begleitet von Anna Sigalova am Klavier mit Gabriel Faurés beschwichtigendem, gefühlvollen „Cantique de Jean Racine“. Frauen- und Männerstimmen sorgten zudem für reizvolle Interpretationen bekannter Weihnachtslieder von „O come, o come, Immanuel“ über „Maria durch ein Dornwald ging“ bis „Wachet auf ruft uns die Stimme“, das die Zuhörer auch gerne nochmals als Zugabe hörten. Davor hatte das Publikum auch eifrig mitsingen dürfen zu „Tochter Zion“. ⋌

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