Bundesstraße 9 CDU will weiter für Tunnel in Bad Breisig kämpfen

BAD BREISIG · Die Christdemokraten in Bad Breisig sind verärgert über die FDP. Sie fordern einen "langen Atem" und plädieren weiter für eine Untertunnelung der stark befahrenen Straße.

 Die CDU will sich für eine Verkehrsentlastung der B 9 in Bad Breisig stark machen.

Die CDU will sich für eine Verkehrsentlastung der B 9 in Bad Breisig stark machen.

Foto: Martin Gausmann

„Schön, dass die FDP jetzt die bereits im vergangenen Jahr besprochenen Sofortmaßnahmen wie Flüsterasphalt und dem Anheben von Kanaldeckeln mitträgt.“ – So reagiert Beate Deres, stellvertretende Bad Breisiger CDU-Vorsitzende, verärgert auf die jüngsten Stellungnahmen der FDP zur Verkehrssituation auf der Bundesstraße 9 in Bad Breisig.

„Die CDU setzt sich schon seit langem für eine Verkehrs- und Lärmentlastung auf der B 9 ein. So hat sich insbesondere Guido Ernst als Landtagsabgeordneter dazu bereits im letzten Jahr an den Landesbetrieb Mobilität gewandt“, erklärte Deres. Stadtbürgermeisterin Hermann-Lersch habe zudem „schon sehr früh Tempo 30 auf der B 9 gefordert“. Und auch eine Machbarkeitsstudie für eine Tunnellösung habe der Stadtrat zuletzt auf Antrag der CDU auf den Weg gebracht.

Staatssekretär zeigte sich wenig euphorisch

Die FDP hatte sich indes vor wenigen Wochen mit Staatssekretär Andy Becht aus dem Verkehrsministerium getroffen, um die Lage auf der stark befahrenen B9 zu erörtern. Dabei machte der Ministeriumsvertreter wenig Hoffnung auf eine Tunnellösung. Im Gegenteil: Er bezeichnete ein solches Vorhaben hinsichtlich der Kosten-Nutzen-Relation als „unterirdisch“.

„Man muss das das eine tun, das andere aber nicht lassen. Ziel ist, unsere Stadt langfristig von der hohen Zahl durchfahrender Autos und schwerer Lkw zu entlasten. Mehr als 21 000 Pkw jeden Tag, davon über 1500 Lastwagen – das ist auf Dauer für unsere Ortsdurchfahrt einfach zu viel“, so Deres.

Kosten-Nutzen-Relation

Es sei wie beim Thema Güterverkehr auf der Bahn: Jede Maßnahme helfe, die den Lärm erträglicher mache. Langfristig bringe nur eine Alternativtrasse wirkliche Entlastung. Deres: „Der FDP-Verkehrsminister kritisiert hier zu Recht den Bund, der eine solche Trasse jetzt wegen eines angeblich nicht gegebenen Kosten-Nutzen-Verhältnisses abgelehnt hat. Aber hier in Bad Breisig ist es gerade die FDP, die wegen eines ebenfalls angeblich nicht gegebenen Kosten-Nutzen-Verhältnisses eine Tunnelalternative ablehnt und sich damit einer langfristigen Lösung verweigert.“

Die Beispiele Godesberger Tunnel, Ortsumgehung Altenahr und die jüngst freigegebene Ortsumgehung der B 266 in Bad Neuenahr zeigten, dass man bei derartig großen Infrastrukturprojekten einen langen Atem haben müsse. Deres: „Wenn die FDP einen Straßentunnel für Bad Breisig als ‚fixe Idee‘ und ‚Wolkenkuckucksheim‘ bezeichnet, was ist dann mit der von ihr vehement geforderten Rheinbrücke?“

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