Weinanbau in Mayschoss Älteste Winzergenossenschaft weiter auf Erfolgskurs

Mayschoss · Die Winzergenossenschaft Mayschoß hat eine positive Jahresbilanz für 2016 gezogen: Sie hat 1,12 Millionen Liter Wein, Sekt und Traubensaft verkauft. Allerding ist die Zukunft der Gaststätte ungewiss.

 Ehrungen und Verabschiedungen: (von links) Paula Kirsch, Adi Kirsch, Matthias Baltes, Markus Haller, Rudolf Stodden und Rainer Hess.

Ehrungen und Verabschiedungen: (von links) Paula Kirsch, Adi Kirsch, Matthias Baltes, Markus Haller, Rudolf Stodden und Rainer Hess.

Foto: Martin Gausmann

Mit dem Verkauf von 1,12 Millionen Litern Wein, Sekt und Traubensaft hat die Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr im abgelaufenen Geschäftsjahr (30. Juni 2015 bis 20. Juni 2016) nahezu die gleiche Menge abgesetzt wie im Geschäftsjahr zuvor. Dabei konnte der Umsatz um 5000 Euro auf 7,92 Millionen Euro leicht gesteigert werden. Kosten wurden in verschiedenen Sparten gesenkt, so beim Personal und bei den Reisespesen. Die Zahlen nannte der Vorsitzende der Genossenschaft, Matthias Baltes, bei der ordentlichen Mitgliederversammlung am Mittwoch.

Die Bilanz für Mayschoß-Altenahr und Walporzheim wird gemeinsam erstellt und der Gewinn von 23000 Euro der Rücklage zugeführt. Baltes zeigte sich sehr zufrieden über das gute Ergebnis im ersten Jahr unter seiner Verantwortung.

Die Bilanzsumme beträgt rund 11,2 Millionen Euro

Nachdem Vorgänger Rudolf Mies in den Ruhestand getreten ist, führt er zusammen mit seinem Stellvertreter Rudolf Stodden die Genossenschaft. Dem ehrenamtlichen Vorstand gehören Florian Mies, Armin Cossmann, Erwin Nolden, Stephan Lützenkirchen und Hartwig Baltes an. Lützenkirchen hatte sich nach turnusgemäßem Ausscheiden der Wiederwahl gestellt

In den Aufsichtsrat wurde nach dem Ausscheiden von Markus Hallerbach Adi Kirsch gewählt. Kirsch ist Winzer und Angestellter der Genossenschaft. Er leitet die Vinothek in Altenahr mit. Aufsichtsratsvorsitzender ist Rainer Hess.

Geehrt wurden auch Paula Kirsch und Margret Gottsacker, die beide in Mayschoß wohnen und 60 Jahre lang Mitglieder sind. Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde Ewald Knieps aus Walporzheim ausgezeichnet.

Mit fünf Neuaufnahmen hat die Genossenschaft aktuell 427 Mitglieder, die zusammen über 150 Hektar Weinbergsflächen verfügen. Zugewinne brachten in den vergangenen Jahren vor allem die Fusion mit dem Winzerverein Walporzheim sowie Flächen der ehemaligen Staatsdomäne Marienthal und Flächen aus der Flurbereinigung. Die Bilanzsumme lag bei 11,2 Millionen Euro.

Umgesetzt wird der Wein zu 55 Prozent über den Direktverkauf gefolgt vom Lebensmittel- und Fachhandel sowie der Gastronomie. „Das Online-Geschäft spielt keine entscheidende Rolle“, sagte Baltes. Die Genossenschaft beschäftigt 28 feste Mitarbeiter, 140 Teilzeitkräfte sowie einen Auszubildenden.

Besonders zufrieden zeigte sich der Vorsitzende, da die Umsatzzahlen trotz des Umbaus nicht eingebrochen sind. Wie berichtet, wurde das Tanklager weitgehend erneuert, ein erster Testlauf soll am 8. September stattfinden. Bereits zwei Tage vorher beginnt die Lese, mit der Rebsorte Solaris für Federweißen gefolgt von Frühburgunder und Müller-Thurgau, die noch im Altbestand des Tanklagers verarbeitet werden können. „Zur Hauptlese ab Ende September muss alles fertig sein“, sagte Baltes.

427 Mitglieder bewirtschaften 150 Hektar Wingert

Die Winzer der Genossenschaft bauen zu 75 Prozent Rotweinsorten an, Spätburgunder, gefolgt von Frühburgunder, Portugieser und Domina. Dazu zählen auch die Blanc-de-Noir- und Rosé-Weine. Bei den Weißweinen dominiert Riesling, gefolgt von Weißburgunder und Müller-Thurgau. „Wir sind froh, so viel Weißwein anbieten zu können, da er derzeit im Trend liegt. Unser Ziel ist allerdings, uns auf die Rotweinsorten, vor allem Spät- und Frühburgunder, zu konzentrieren“, führte Baltes aus. Der Lese 2016 sieht er zuversichtlich entgegensieht. Drei Millionen Euro haben die Genossenschaftler im vergangenen Jahr Investiert, sie hoffen auf EU-Zuschüsse von 30 bis 35 Prozent. Über die Zukunft der Gaststätte am Stammhaus in Mayschoß soll im Winter entschieden werden.

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