Angebot für Fünftklässler am Peter-Joerres-Gymnasium Warmes Essen und betreute Hausaufgaben in Ahrweiler

AHRWEILER · Ein „Plus“ an Schule möchte jetzt das Peter-Joerres-Gymnasium in Ahrweiler einführen. Es richtet sich mit einem optionalem Angebot an die zukünftigen Fünftklässler der Schule und an ihre Eltern.

 Werben fürs „PJG +“-Angebot: Lehrerin Cora Klünenberg (von links), Schulleiter Reiner Meier, Lehrerin Antigoni Samara-Weth, Orientierungsstufenleiter Sönke Wanzek, Lehrer Martin Bell sowie die Tutoren Luca Holy und Lena Alvarez.

Werben fürs „PJG +“-Angebot: Lehrerin Cora Klünenberg (von links), Schulleiter Reiner Meier, Lehrerin Antigoni Samara-Weth, Orientierungsstufenleiter Sönke Wanzek, Lehrer Martin Bell sowie die Tutoren Luca Holy und Lena Alvarez.

Foto: Martin Gausmann

Die Idee kommt von unten und bekam jetzt kurz vor Weihnachten den Segen von oben. Die Eltern der neuen Fünftklässler, die ab Sommer 2018 das Staatliche Peter-Joerres-Gymnasium (PJG) in Ahrweiler besuchen, fragten vermehrt und gezielt nach der Möglichkeit, die Kinder bis 15.30 Uhr in der Schule lassen zu können – mit Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung. Schulleiter Reiner Meier, seine Vertreterin Anja Husemeyer, Orientierungsstufenleiter Sönke Wanzek sowie die künftigen Lehrer der „Frischlinge“ erarbeiteten daraufhin das Konzept „PJG +“, das jetzt von der Gesamtkonferenz als zentrales Gremium ohne Gegenstimme breite Zustimmung erfuhr.

Jetzt kann diese optionale, individuell an die Familienbedürfnisse angepasste Neuausrichtung der G 9-Schule Fahrt aufnehmen und umgesetzt werden. „Diese flexible Variante, an ein bis maximal vier Tagen pro Woche von montags bis donnerstags die Kinder mit einem warmen Essen und einer pädagogischen Betreuung zu versorgen, bedeutet eine gewisse Neuausrichtung für uns und ein Alleinstellungsmerkmal unter den staatlichen G 9-Schulen im Kreis“, so Meier im GA-Gespräch.

Umgeben von Ganztagsgrundschulen, wolle das PJG den Bedürfnissen der Eltern flexibel entgegenkommen. Auf der einen Seite gäbe es noch viele, die die Kinder mittags zu Hause haben wollten, weil sie am Nachmittag in Vereinen aktiv seien und die familiären Strukturen zum Beispiel dank der Hilfe von Großeltern gegeben seien. „Doch wir müssen uns dem Wandel stellen und reagieren. Denn es gibt auch andere Eltern, die beide berufstätig sind, es aus der Grundschule nicht anders kennen und ihr Kind auch weiterhin bis nachmittags in sicherer Obhut wissen wollen“, erklärt der Schulleiter, der glaubt, dass das Interesse an dem Angebot ab der siebten Klasse nachlassen wird.

Späterer Busbetrieb ist geregelt

Der Alltag eines Fünftklässlers – Meier rechnet mit rund 100 Anmeldungen – sieht am vierzügig ausgerichteten PJG ab Sommer demnach wie folgt aus: Er hat bis zur sechsten Stunde Unterricht, geht dann mit den Tutoren aus der zehnten Klasse in die Mittagspause. Derzeit wird ein Raum mit Küche hergerichtet, ein Caterer liefert das Essen an. „Wir schauen, wie das Angebot angenommen wird. Sollte die Oberstufe, die bis 17.10 Uhr Unterricht hat, den Raum ebenfalls mit nutzen, könnten wir eine Maximalkapazität für rund 60 Personen schaffen“, betont Wanzek.

Von 14 bis 15.30 Uhr geht es dann mit zwei Tutoren, aber auch jeweils einem der vier Klassenlehrern der Jüngsten zur Hausaufgabenbetreuung. „Ein Kollege kommt zusätzlich von außen, für den es wie für die Tutoren eine Aufwandsentschädigung gibt. Das gab es bislang bei unserem Angebot 'Ältere geben Jüngeren Nachhilfe' auch schon“, so Husemeyer. Wichtig war den PJG-Verantwortlichen die qualitativ wertige Betreuung. „Es geht nicht um Aufsichtspersonen, die für Ruhe sorgen, sondern um eine pädagogische Betreuung“, argumentiert die stellvertretende Schulleiterin. Wanzek ergänzte, dass auch der Busbetrieb für die Fünftklässler zur Heimfahrt ab 15.30 Uhr geregelt ist.

Eines stellte Meier klar: Das Konzept „PJG +“ soll die Eltern in Sachen Hausaufgaben entlasten, garantiere aber nicht, dass alles bis 15.30 Uhr erledigt sei und zu Hause nichts mehr gemacht werden müsse. Im Januar gibt es eine Informationsveranstaltung, in den beiden letzten Februarwochen können die Kinder dann angemeldet werden. Wer sich für das „Plus“ an Schule entscheidet, muss sich aus organisatorischen Gründen für ein halbes Jahr festlegen und zahlt, weil es keine Unterstützung von staatlicher Seite gibt, pro Tag und Kind für Essen und Betreuung fünf Euro.

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