Klassik in der Alten Synagoge Rosen und Licht als Symbole der Weihnacht

AHRWEILER · Die drei Musikerinnen des Tschida-Ensembles entführten die Zuhörer in der Alten Synagoge in die Welt der Klassik.

 Klassik in der Alten Synagoge mit (v.l.)mit Ilse Kösling, Alexandra Tschida und Britta Bauer.

Klassik in der Alten Synagoge mit (v.l.)mit Ilse Kösling, Alexandra Tschida und Britta Bauer.

Foto: gausmann

Rund 60 Besucher füllten die Alte Synagoge in Ahrweiler, um dort ein äußerst stilvolles Konzert zur Weihnachtszeit zu erleben. Eingeladen hatte das Tschida-Ensemble mit Sopranistin Alexandra Tschida, Flötistin Britta Bauer und Ilse Kösling am Flügel. Die aus dem Ahrkreis stammenden Musikerinnen nahmen das Publikum dabei mit auf eine Reise zu schönen Melodien und Musikstücken rund um die Weihnachtszeit.

Dabei standen zwei ganz besondere Themen im Mittelpunkt: zunächst die Rose, im späteren Verlauf des Konzerts dann das Licht. Beides sind von je her häufig verwendete Symbole in den religiösen Welten. Und auch das Konzert spannte einen musikalischen Bogen vom christlichen Weihnachtsfest zum beinahe parallel stattfindenden jüdischen Chanukka-Fest, dem „Fest des Lichts“, bei dem ebenso wie beim Weihnachtsfest Licht in die dunklen Tage des Winters gebracht wird.

Mit „Es ist ein Ros entsprungen“ präsentierte das Ensemble zum Auftakt ein religiöses Lied, das die Rose zum Thema hat. Der fränkischen Weise „Kleiner Knabe, großer Gott“ ließ das Ensemble im ersten Block „Wie schön leuchtet uns der Morgenstern“ aus dem 16. Jahrhundert folgen. Alexandra Tschida sprach im Anschluss über die Bedeutung der Rose in den Religionen. Auch Ilse Kösling griff das Thema noch einmal auf und ging auf die vielfache Symbolik für die die edle Blume steht, ein. Sie erfreute das Publikum zudem mit der „Sinfonia aus der Partita Nr. 2 in c-moll.“ „Du bist wie eine Blume, so hold und so schön“, mit diesem Lied aus der Feder von Robert Schumann eröffneten Tschida und Kösling den zweiten musikalischen Block, der mit „Die Blume der Blumen“ von Luise Reichert und „Ein Stern am Himmelslauf“ von Bettine von Arnim seine Fortsetzung fand. In der Folge schwenkte das Konzert hin zur Gottesmutter Maria, unter anderem waren „Maria durch ein Dornwald ging“ und das „Ave Maria“ des Italieners Astor Piazzolla zu hören.

Der zweite große Konzertteil beschäftigte sich mit dem Licht und dem jüdischen Chanukka-Fest, dem wie auch dem Weihnachtsfest eine rund 2000 Jahre alte Tradition zugrunde liegt. Das Ensemble ließ die Serenade „Eternal Source of Light Divine“ von Georg Friedrich Händel erklingen, ehe Birgit Bauer und Ilse Kösling die „Serenade aux etoiles, Opus 142“ vortrugen. Nach den recht kurzen Liedvorträgen „Ich gedachte der Nacht“ von Sibylle Mertens-Schaafhausen, „Gegenwart“ aus der Feder von Johanna Kinkel und „Empress of Night“ von Amy Marcy Beach sang Alexandra Tschida den „Sabbath Song“ von Tsippi Fleischer in der englischen Version. Ans hebräische Original traue sie sich nicht heran, meinte die Sopranistin.

Zum Abschluss des 75-minütigen musikalischen Reigens, der den Besuchern des Konzert ein wenig Ruhe und Entspannung im Stress der Weihnachtsvorbereitung bringen sollte, präsentierte das Ensemble „Sing unto the Lord“ von Muriel Herbert. Mit der deutschen Version des „Halleluja“, dem Siegersong des Eurovision Song Contests von 1979, den damals Gali Atari and Milk & Honey vortrugen, verabschiedete das Tschida-Ensemble die Gäste.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort