Förderprogramm „Historische Stadtbereiche“ Neues aus der Ahrweiler Altstadt

KREISSTADT · In der Ahrweiler Altstadt tut sich was. Stadt und Bürger setzen auf das Förderprogramm „Historische Stadtbereiche“, dessen Laufzeit nach mittlerweile fast sieben Jahren in die zweite Halbzeit gegangen ist.

 Blick auf die Ahrweiler Altstadt. Aus dem Förderprogramm "Historische Stadtbereiche" sind bislang 600000 Euro in private und öffentliche Projekte geflossen.

Blick auf die Ahrweiler Altstadt. Aus dem Förderprogramm "Historische Stadtbereiche" sind bislang 600000 Euro in private und öffentliche Projekte geflossen.

Foto: Martin Gausmann

600 000 Euro an Fördermitteln fließen in 29 Förderprojekte, von denen 23 bereits abgeschlossen sind. Die Mittel des Programm dritteln sich dabei Bund, Land und Stadt. „Dank der Mitwirkung der Eigentümer konnten die betreffenden Häuser an heute übliche Wohn- und Energiestandards angepasst werden.

Es gab Fassadensanierungen mit altstadttypischen Materialien und Gestaltungselementen, die zu einer deutlichen Aufwertung des Stadtbilds beigetragen haben“, bilanzierte Stadt-Vize Detlev Koch am Mittwochabend bei der Einwohnerversammlung für die Stadtteile Ahrweiler, Bachem, Walporzheim, Marienthal und Ramersbach.

Bausteine der Stadt in dem Programm waren bislang die Umgestaltung von Schützbahn, die Sanierung der Mühlenteichmauer und auch die Illumination der Stadtmauer an der Bossardstraße als erste Teilmaßnahme der Umgestaltung des Wallgrabens mit Kräutergarten und Ruhezonen. Durch diese Maßnahmen soll, so Koch, der Graben als Kulturdenkmal langfristig gesichert und für Bürger und Touristen attraktiv werden.

Neues Leben ist nach dem Leerstand in das alte Rathaus am Marktplatz gekommen. Nach umfangreichen Sanierungen durch die Stadt ist dort in die Obergeschosse eine Weiterbildungseinrichtung eingezogen, ins Parterre ein Modeatelier mit Schneiderei. „Hier greift die Manufakturidee des Masterplans Einzelhandel“, sagte Bürgermeister Guido Orthen. Denn Geschäfte mit Handwerk sollen laut City-Managerin Jessica Löffler dem „trading down durch Billigläden“ Paroli bieten und die Altstadt aufwerten. In Walporzheim geht das Dorferneurungskonzept nach dem Weinfest im September in seine heiße Phase.

Dann beginnt die seit 2010 beratene Neugestaltung der Dorfmitte als sozialer Treffpunkt und Festplatz. Neue Bauflächen nach den Regularien des kommunalen Baulandmanagements an der Delderstraße in Ahrweiler und Ober den Gärten in Ramersbach sollen für Zuwachs in der Stadt sorgen. „Woher soll das Geld für immer höher steigende Ausgaben kommen?“, fragte Orthen.

Steuern will die Stadt nicht erhöhen, neuen großen Gewerbeflächen böte die Tallage der Stadt Einhalt. „Deshalb soll die Stadt durch neue Baugebiete wachsen, mehr Bürger und damit Steuerzahler bekommen. Dies durch das Baulandmanagement zu erschwinglichen Preisen.

Neue Wege will die Stadt auch beim Bestattungswesen gehen. Auf allen Friedhöfen sollen Weinbergsgräber für Urnenbeisetzungen angeboten werden, zudem ein Friedhain mit Bäumen auf dem Ahrweiler Bergfriedhof. Dieses quasi halbanonym mit zentralen Gedenksteinen. Die Pflege der Anlagen soll der Stadt obliegen.

Nach Lösungen sucht die Stadt für die Parkplatzsituation in Ahrweiler. Denn diese ist, so Orthen, vor allem an Wochenenden angespannt. Deshalb gibt es Überlegungen, unter dem Parkplatz am Durchbruch Altenbaustraße ein Tiefdeck zu bauen.

„Der Blick auf die Stadtmauer darf nicht gestört werden“, machte Orthen klar. Zudem werde mit einem privaten Grundstückseigentümer verhandelt, um am Kreisel Walporzheimer Straße einen zusätzlichen Busparkplatz zu installieren.

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