Bad Neuenahrer Anlage im Angebot Bahn verkauft den Bahnhof

Bad Neuenahr · Das Mindestangebot für das Bahnhofsgebäudes in Bad Neuenahr aus dem Jahr 1881 beträgt 575.000 Euro.

 Die Bahn will sich vom Bad Neuenahrer Bahnhof trennen. In den siebziger Jahren wurde er als schönster Bahnhof der Bundesrepublik ausgezeichnet.

Die Bahn will sich vom Bad Neuenahrer Bahnhof trennen. In den siebziger Jahren wurde er als schönster Bahnhof der Bundesrepublik ausgezeichnet.

Foto: Günther Schmitt

In den siebziger Jahren wurde der Bad Neuenahrer Bahnhof zum schönsten Bahnhof des Bundesrepublik gekürt. Jetzt will sich die Bahn von dem Gebäude trennen, das en miniature jeder Modelleisenbahn zur Ehre gereichen würde.

Die Bahn bietet den Gesamtkomplex mit 1450 Quadratmetern Grundstücksfläche im DB-Immobilienkatalog für ein Mindestgebot von 575.000 Euro an. Der Verkauf erfolge gegen Angebot, heißt es von DB Immobilien.

Aus dem Rathaus hieß es gestern dazu auf Anfrage des General-Anzeigers: „Das Verkaufsexposé ist uns bekannt. Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler sieht hier jedoch keine eigenen Nutzungsoptionen und damit auch kein Kaufinteresse.“

In der Objektbeschreibung der Bahn heißt es: „Es handelt sich um ein imposantes, denkmalgeschütztes Empfangsgebäude, das zum Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Es ist ein repräsentatives dreigeschossiges Gebäude mit einem großen Walmdach. Das Empfangsgebäude verblüfft auf den ersten Blick durch eine Vielzahl architektonischer und bildhauerischer Gestaltungselemente.“

Im westlichen Flügel des Gebäudes befinden sich nach Bahnangaben im Erdgeschoss eine Leerstandsfläche, die als potenzielle Gewerbefläche genutzt werden kann und ein vermieteter Technikraum. Im ersten Obergeschoss befinden sich zwei leerstehende Wohnungen mit 68 respektive 94 Quadratmetern Fläche. Im Dachgeschoss ist zudem eine 65 Quadratmeter große vermietete Wohnung.

Der mittlere Teil des Gebäudes ist derzeit von der Bahn belegt. Dort befinden sich ein Reisezentrum und eine Wartehalle mit Fahrkartenautomaten. Ein Wegerecht zugunsten der Deutschen Bahn AG und der Reisenden ist erforderlich. Das Reisezentrum hat eine Größe von 73 Quadratmetern und erzielt eine monatliche Nettokaltmiete von 707 Euro.

Im östlichen Flügel befindet sich eine Gaststätte (375 Quadratmeter) mit Außenbewirtschaftung im Erdgeschoss, die gemeinsam mit der Wohnung (85 Quadratmeter) im Obergeschoss vermietet ist. Die Mieteinnahmen netto kalt belaufen sich insgesamt auf monatlich 967 Euro. Der Zugang zur Gaststätte ist sowohl vom Bahnhofsvorplatz als auch von der Wartehalle möglich.

Des Weiteren befindet sich, so die Beschreibung der Bahn, eine vermietete Wohnung im Dachgeschoss mit einer Grundfläche von 95 Quadratmetern. Sowohl der Ost- als auch der Westflügel des Gebäudes sind unterkellert, der Mittelteil ist nicht unterkellert. Der vorhandene Energieausweis ist bis November des Jahres 2018 gültig. Ein solcher sei jedoch grundsätzlich nicht erforderlich, da es sich um eine denkmalgeschützte Immobilie handele.

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