Freibadbilanz im Kreis Ahrweiler Badbetreiber: „Eine grottenschlechte Saison“

KREIS AHRWEILER · Das miese Wetter hat die Bilanzen der Freibadbetreiber kräftig verhagelt. Nur wenn August und September sonnig werden, würden sich die Verluste einigermaßen in Grenzen halten.

Von einer Katastrophen-Saison will bislang noch keiner der Badbetreiber an Rhein und Ahr so recht sprechen. Dennoch verhagelt das miese Sommerwetter deren Bilanzen. Und Besserung ist nicht in Sicht. Die Hoffnung stirbt indes bekanntlich zuletzt: Noch könnte ein schöner August und ein sonniger September die bisher fehlenden Besucherströme in die Freibäder locken. „Ich glaube aber nicht, dass es so kommt“, meint der Ahrweiler Badpächter Elmar Scholzen.

Jeder Euro, der durch ausbleibende Besucher verloren geht, belastet in der Regel die Stadtkassen. So ist das Remagener Freizeitbad ebenso in städtischer Hand wie das Bad Neuenahrer Twin. Mit Sorgenfalten verfolgen dementsprechend die Stadtkämmerer die Wetter- und Badentwicklung: Dunkle Regenwolken spiegeln sich auf den Wasserflächen, auf den Liegewiesen ruht das Nichts.

Auch ohne Besucher müssen die Pumpen, Filter und Chloranlagen im Freibad laufen. Diese Kosten können die Freibäder nicht reduzieren. Genauso wenig können sie an Regentagen Kosten beim Personal sparen. Die Einnahmen sind derzeit gering, die Aufwendungen hoch. Kostendeckend sind die erzielten Erlöse nie, vielmehr gelten kommunale Bäder als Einrichtungen der Daseinsvorsorge in aller Regel als hochdefizitär.

Der Pächter des Ahrweiler Freibades bekommt alljährlich einen Zuschuss von der Stadt ausgezahlt, damit drohende Defizite abgefedert werden können. Wie die Zahlen zum Saisonende aussehen werden, könne natürlich noch nicht gesagt werden, so Betreiber Elmar Scholzen. Er spricht von „einer verhaltenen Saison“. Genaue Zahlen wolle er als privater Badbetreiber jedoch nicht nennen. Man dürfe trotz der momentanen unbeständigen Witterung nicht vergessen, dass es in den vergangenen Monaten auch einige „Bombentage“ gegeben habe. Die aktuelle Lage nannte Scholzen „eine harte Nummer“.

So könnte man die Situation auch in Remagen bezeichnen. „Der Mai und der Juni waren katastrophal“, berichtet Marc Göttlicher von der Zentralverwaltung. Der Juli habe dann etwas auffangen können. „Wir hoffen insgesamt noch auf eine Durchschnittssaison“, so Göttlicher. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Mai/Juli) hat man rund 28 Prozent weniger Besucheraufkommen. An die Gesamtbesucherzahl von 2015, als fast 70 000 Gäste n das Freizeitbad strömten, werde man nicht mal annähernd herankommen. Göttlicher: „Wir sind froh, wenn wir zum Saisonschluss mehr als 50 000 Badbesucher zählen können.“ 200 000 Euro schießt die Stadt alljährlich in den Betrieb des Freizeitbades dazu.

Von einer „grottenschlechten Saison“ spricht der Pächter des Bad Bodendorfer Thermalbades, Frank Riffel: „Acht Wochen Regen und teilweise Temperaturen wie im Herbst – jetzt kann alles nur noch besser werden.“ Saisonkarteninhaber würden auch bei durchwachsener Wetterlage kommen, Tagesgäste hingegen blieben aus. Es gebe nur eines, was jetzt noch helfen könne: „Wir brauchen Sonne!“

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