Der 47-jährige Senk will dem Zeitgeist Rechnung tragen, mit einem Brauhaus eine neue Art Lokalität für junge und ältere Leute schaffen, die sich in ungezwungener und lockerer Atmosphäre wohlfühlen wollen. Die "goldenen Zeiten" der Kurstadt haben sich geändert, hat Senk erkannt und will auf ein verändertes Kundenverhalten nach der Gesundheitsreform und dem Bonn-Berlin-Umzug, die die Kurstadt besonders treffen, eingehen. Viele Stammkunden blieben aus.

Ein blank geputzter kupferner Braukessel wird das neu gestaltete Lokal zieren. Das Bier werde von einer kleinen Brauerei "speziell nur" für sein Lokal gebraut, und zwar Neuenahrer helles naturtrübes Bier, Neuenahrer Braunbier und Weizenbier. Ein neuer breiter Eingang von der Terrasse aus - dem Biergarten - führt in einen offenen großen Raum mit Stehtischen und einer großzügigen Theke mit Hockern. Fünf verschiedene Räume bieten sich an, so auch im Malzlager, im Sudraum oder im Braukessel. Eine gemütliche rustikale Atmosphäre will das Brauhaus mit 130 Sitz- und 50 Stehplätzen sowie bis zu 120 Plätzen im Biergarten bieten, mit günstigen Einstiegspreisen. 20 Mitarbeiter, davon sechs Azubis, werden die Gäste im Hotel und im Brauhaus betreuen. Die Außenfassade bleibt unverändert, und bei dem neuen Aushängeschild werde die Gestaltungssatzung beachtet. Tappe ist überzeugt vom Gelingen des neuen Konzepts und freute sich über den Mut des Hoteliers Senk, wodurch "die Gastronomielandschaft in unserer Stadt aufgewertet wird." Ab 15. März wird das Astoria-Restaurant geschlossen, am Samstag, 3. April, ist Eröffnung des Neuenahrer Brauhaus. Das Hotel Rodderhof in Ahrweiler wird für 750 000 Euro modernisiert und erweitert. Landrat Jürgen Pföhler hat der Familie Dirk und Gabriele Hempen, die das Hotel betreibt, jetzt die Baugenehmigung ausgehändigt. Die Bauarbeiten beginnen in diesen Tagen. Bei seinem Besuch sagte Pföhler, es zeuge von "unternehmerischem Mut und einem hohen Maß an Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Kreis Ahrweiler", wenn eine Hotelierfamilie ein solches Projekt angehe. Der Fremdenverkehr sei ein wichtiges Standbein für das Arbeitsplatzangebot im AW-Kreis. Die Kreisverwaltung hat das Verfahren über das Baugenehmigungs-Management in sechs Wochen abgewickelt. Dieses Instrument der Wirtschaftsförderer biete Firmen einen einzigen Ansprechpartner durch den Gesetzes-Dschungel und koordiniere das Genehmigungsverfahren. Pföhler appellierte an die Betriebe, diesen Service zu nutzen. Derzeit betreue die Wirtschaftsförderung 38 solcher Verfahren mit einem Investitionsvolumen zwischen 180 000 und 7,5 Millionen Euro.

Die Familie Hempen plant den Komplettabriss eines großen Nachbargebäudes, einen Neubau mit modernen Tagungsräumen sowie eine Hotelerweiterung von 49 auf 57 Zimmer. Auch der erweiterte Rodderhof integriert sich architektonisch in die historische Innenstadt und steht unter Denkmalschutz. Die Familie Hempel beschäftigt 16 feste sowie weitere saisonale Arbeitskräfte.