Eine neue Klinik bereichert Bad Honnef

Die Rhein-Klinik wird größer - In der geschichtsträchtigen Villa Modersohn an der Luisenstraße entsteht für 1,9 Millionen Euro eine moderne Einrichtung für psychotherapeutische Medizin

  Umbau und Sanierung:  Die alte Villa Modersohn in Bad Honnef wird in eine moderne Tagesklinik umgebaut. Die Investitionskosten trägt das Land.

Umbau und Sanierung: Die alte Villa Modersohn in Bad Honnef wird in eine moderne Tagesklinik umgebaut. Die Investitionskosten trägt das Land.

Foto: Handt

Siebengebirge. Rund 150 Jahre hat sie Feuer, Regen und Abrisspläne überdauert. Jetzt wird der "Villa Modersohn" und ihrer ereignisreichen Geschichte ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Die Rhein-Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Bad Honnef errichtet zurzeit in dem historischen Gebäude eine "Tagesklinik für Psychotherapeutische Medizin". Die Grundsteinlegung für den Um- und Ausbau erfolgte am Donnerstag.

Zugleich konnten sich die eingeladenen Vertreter aus Politik und Gesellschaft einen Überblick über den aktuellen Stand der 1,9 Millionen Euro teuren Umbauarbeiten verschaffen. Noch verdecken Gerüstanlagen die Außenfassade des im Jahre 1849 von Dietrich Jakob Visser erbauten Gebäudes.

"Im Frühjahr nächsten Jahres soll bereits der Klinikbetrieb mit 16 Plätzen aufgenommen werden", ist Wilhelm Strohmeier, Verwaltungsleiter der Rhein-Klinik, zuversichtlich. Der besonderen historischen Bedeutung der Villa aus der Gründerzeit wird während des Umbaus natürlich Achtung gezollt.

"Die gesamte Außenfassade wird historisch korrekt restauriert", erklärte Strohmeier weiter. "Innen werden wir die Raumstruktur im wesentlichen erhalten, einige Elemente der ehemaligen Gestaltung anpassen, gleichzeitig aber funktionsgerechte Räume für die Nutzung als Tagesklinik schaffen."

Neben den historischen Aspekten stand aber auch die Zukunft im Mittelpunkt. "Und damit die Bedeutung der zukünftigen Tagesklinik für die Stadt Bad Honnef selbst", wie Wally Feiden, Bürgermeisterin von Bad Honnef, herausstellte. "Das Evangelische Johanneswerk als Träger der Rhein-Klinik hat als Investor viel Arbeit und Mühe auf sich genommen, um das Gebäude entsprechend nutzen zu können." Dadurch werde nicht nur Bad Honnef als Gesundheitsstandort gestärkt, so Feiden weiter, sondern es würden auch zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.

"Das Johanneswerk will mit seiner Tagesklinik aber nicht nur gegenwärtig den Standort Bad Honnef stärken", so Strohmeier in Vertretung für den erkrankten Geschäftsführer des Johanneswerkes, Thomas Sopp. "Wir werden gegebenenfalls auch noch andere Projekte in Bad Honnef prüfen. Und damit weitere Arbeitsplätze schaffen."

Den geistlichen Segen für die ersten Schritte in dieser Hinsicht erteilte Pastorin Karla Domning. "Die Grundsteinlegung erfordert viel Mut, wenn Ideen aus Vergangenheit und Gegenwart in der Zukunft Gestalt annehmen sollen", so Domning. Um diesen zeitlichen Aspekten gerecht zu werden, wurden dem Grundstein der "Villa Modersohn" symbolisch Gegenstände beigelegt.

So stehen zwei Bilder der Villa aus der Zeit um 1900 für die Vergangenheit. Eine aktuelle Ausgabe des General-Anzeigers mit einem Bericht über die Grundsteinlegung symbolisiert die Gegenwart. Und eine Urkunde über den Verwendungszweck des Hauses als Tagesklinik versinnbildlicht die Zukunft.

In einer Röhre wurden diese Gaben dem Grundstein beigefügt und durch die Pastorin gesegnet. Im Anschluss legten Bürgermeisterin Wally Feiden und Verwaltungsleiter Wilhelm Strohmeier selber Hand an und ummauerten den Grundstein. Dabei wünschte der Verwaltungsleiter dem Personal des zukünftigen Klinikgebäudes ein "segensreiches Schaffen in diesen Mauern".

Bei der Dynamik, welche die jüngere Geschichte der Villa gezeigt hat, sollte zumindest dem raschen Aufbruch in den Klinikbetrieb nichts im Wege stehen. Bereits im Jahre 1979 hatte das Johanneswerk das historische Gebäude erworben und legte damit zumindest den rechtlichen Grundstein für den Ausbau der bestehenden Klinik.

Damals verhinderte jedoch der Denkmalschutz dieses Vorhaben ( der GA berichtete). "Als die Gesundheitspolitik Tageskliniken forderte und förderte", berichtet Wilhelm Strohmeier, "entwickelten unsere leitenden Ärzte Roland Vandieken und Eduard Häckl das Konzept für eine Tagesklinik".

Grundlage war auch vor zwei Jahren die in Bad Honnef vollzogene regionale Schwerpunktbildung des Johanneswerkes. Der planerische Grundstein für den Ausbau war gelegt und hat nach jahrelanger Vorbereitung jetzt schließlich seinen vorläufigen Höhepunkt gefunden. Im Frühjahr sollen die ersten Patienten behandelt werden.

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