Der erste Workshop nimmt die Altstadt ins Visier

Diskussion kommt Montagabend in Gang - Moderator will viele Meinungen von Königswinterer Bürgerinnen und Bürgern hören

Königswinter. Am Montag ist die Meinung der Königswinterer Bürgerinnen und Bürger gefragt: In der Aula des CJD startet um 18 Uhr der erste Workshop zum Stadtmarketing. In Kleingruppen werden Themen gesammelt, später ausgewertet und dem Plenum präsentiert. Unter die Lupe kommen Wünsche und Bedürfnisse, Ideen, Stärken und Schwächen - fürs erste, was die Altstadt betrifft.

Denn nicht nur an ihrem Profil soll gefeilt werden. Alle Stadtteile kommen im Zuge des Stadtmarketings bei Workshops sukzessive aufs Tapet: am 27. Februar der Bergbereich (in der Aula Oberpleis) und am 5. März Ober- und Niederdollendorf in der Aula der Grundschule. Am Montag ist als erstes die Altstadt dran. Ihre Lebensqualität wird im Vergleich zum Berg schlechter beurteilt. Überalterung der Bürger, hoher Ausländeranteil sind nur zwei Schlagworte.

Dabei werden die Stärken manchmal unterschlagen: die Lage am Rhein, Rheinallee und Fußgängerzone, ein hoher Bekanntheitsgrad, gute Verkehrsanbindung. Wo aber will und wo kann die Altstadt hin? Will sie mehr zahlungskräftige Neubürger anlocken? Bleibt ein großer Verbrauchermarkt ein Wunschtraum oder wäre er doch tragfähig und realisierbar? Falls nicht, soll Königswinter-Tal dann als touristisches Ziel stärker gefördert werden?

Fragen über Fragen, die Stadtverwaltung und Politik mit möglichst vielen interessierten Menschen diskutieren wollen. Beim bloßen Sich-Gedanken-Machen soll es nicht bleiben. Königswinters Technischer Beigeordneter Hubert Kofferath sagt mit Nachdruck: "Wir wollen handfest daran arbeiten." Dinge also bis zur "Umsetzungsreife" entwickeln.

Bei sechs Stadtteil-Begehungen seit Ende September haben Bürger ihn schon kennengelernt, Montagabend wird sich Dieter Wagner vom Stadt- und Regionalplanungsbüro Jansen in Köln nochmals vorstellen: Der Volkswirt moderiert im Auftrag der Stadt den Prozess. Das Kölner Büro hat beispielsweise ein Innenstadtkonzept für Solingen entwickelt. Dort standen die Verkehrsverlagerung und Schaffung einer neuen größeren Geschäftsfläche an, eine "Schreckensvision" für den angestammten Einzelhandel.

Das Büro moderierte einen Diskussionsprozess, in dessen Verlauf "diejenigen miteinander sprachen, die vorher nicht miteinander gesprochen haben". Nach zwei Jahren waren Bedenken ausgeräumt, das Konzept konnte im Konsens mit allen durchgezogen werden und wurde ein Erfolg. Die ganze Prozedur in Königswinter ist ebenfalls auf zwei Jahre angelegt. Bis dahin sollen konkrete Schritte eingeleitet sein, die Königswinter als "Wohlfühl-Standort" zum Wohnen, Arbeiten und in punkto Kultur den Rücken stärken.

240 000 Mark kostet die Aktion: 55 Prozent davon übernimmt das Land, 30 Prozent haben sich Dritte wie Verbände und Institutionen bereit erklärt zu finanzieren und 15 Prozent Kostenanteil bleiben bei der Stadt Königswinter. Der erste öffentliche "Workshop Stadtmarketing" zur Altstadt ist am Montag von 18 bis 22 Uhr in der Aula der Jugenddorf-Christophorusschule, Cleethorpeser Platz 12. Anmeldungen nimmt Frau Moschkau von der Stadtverwaltung unter der Rufnummer (0 22 44) 88 91 70 entgegen.

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