Ärger um abgeholzte Bäume an der Swist

Die Grünen sprechen von der Zerstörung eines Kleinods, der Grundstückseigentümer von der Aufwertung der Landschaft. Der Eigentümer will die Uferstreifen neu bepflanzen.

 Ziemlich wüst sieht das Ufer nach der Abholzung aus. Hier sollen heimische Bäume und Sträucher gepflanzt werden.

Ziemlich wüst sieht das Ufer nach der Abholzung aus. Hier sollen heimische Bäume und Sträucher gepflanzt werden.

Foto: privat

Swisttal. Die Grünen sprechen von der Zerstörung eines Kleinods, der Grundstückseigentümer von der Aufwertung der Landschaft. Um die Abholzung des Swist-Ufers zwischen Dünstekoven und Vershoven ist ein Streit entbrannt.

In einer Anfrage an den Haupt- und Finanzausschuss beklagen die Grünen eine "Abholzung wie im Regenwald", durch die auch Wurzeln beschädigt worden seien. Doch das Entfernen der Fichten und Pappeln war genehmigt, wie der Rhein-Sieg-Kreis auf Anfrage des GA mitteilte: Der Ufer-Streifen soll demnach mit Erlen und "standortgerechten Sträuchern" neu bepflanzt werden.

"Ich mache hier etwas für die Natur", sagt Eigentümer Antonius von Boeselager, der die Vorwürfe "unglaublich" findet.

Die Grünen hatten in ihrer Anfrage geschildert, dass entlang der Swist auf einer Länge von 800 Metern und einer Breite von 30 Metern sei der Baum- und Strauchbestand entfernt worden sei.

"Die Arbeiten sind auf der ganzen Länge nicht gerade professionell durchgeführt worden", so Fraktionssprecher Udo Ellmer. "Hinsichtlich des Gemeindeentwicklungskonzepts ist es nicht zu verstehen, dass dieser Waldstreifen einfach so zerstört werden konnte." Schließlich genieße der Landeschafts- und Naturschutz rund um die Swist eine hohe Priorität.

Wie Kreis-Sprecherin Bettina Müller auf Anfrage erklärte, stehe die Abholzaktion im Einklang mit dem Landschaftsplan. Durch die Neupflanzung würden dem Eigentümer Punkte für sein Öko-Konto gut geschrieben, die dann mit "späteren, noch vorzunehmenden Maßnahmen" (Müller) verrechnet werden. Wer in irgendeiner Form Fläche versiegelt, muss dafür an anderer Stelle zum Ausgleich die Landschaft aufwerten.

Antonius von Boeselager hat nach eigenen Angaben 15 000 Euro in das mit dem Erftverband und dem Kreis abgestimmte Projekt am Swist-Ufer investiert. "Die Abholzung, sagt er, habe bereits im Januar stattgefunden. "Fichten und Pappeln sind standortfremde Bäume - die gehören nicht in den Uferbereich", erklärt er.

Die Gemeinde war die Angelegenheit nach den Worten von Sprecher Bernd Kreuer bislang nicht bekannt: Sie hat die Anfrage der Grünen an den zuständigen Kreis weitergeleitet.

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