Extra-Lohn macht nicht automatisch produktiver

Freiburg · Bekommen Mitarbeitern mehr Lohn als vereinbart, erbringen sie nicht unbedingt eine größere Arbeitsleistung. Das legt ein Experiment mehrerer Forschungseinrichtungen nahe.

 Eine von der Universität Zürich veröffentlichte Studie hat ergeben, dass mehr Lohn nicht unbedingt die Arbeitsleistung verbessert. Foto: Thomas Eisenhuth

Eine von der Universität Zürich veröffentlichte Studie hat ergeben, dass mehr Lohn nicht unbedingt die Arbeitsleistung verbessert. Foto: Thomas Eisenhuth

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Mit ihrer Studie untersuchten die Universität Zürich, die Universität Bonn sowie das Karlsruher Institut für Technologie die Arbeitsleistung im Verhältnis zum gezahlten Lohn. Das berichtet die Zeitschrift "Personal Quarterly" (Ausgabe 1/2014). Die Forscher boten an der Universität einen Aushilfsjob in der Bibliothek für einen Stundenlohn von 15 Euro an. Die Aufgabe der Teilnehmer war es, Bücher zu katalogisieren. Einer Gruppe zahlten sie den Lohn wie vereinbart. Einer anderen kürzten sie ihn kurz vor Arbeitsantritt auf 10 Euro pro Stunde. Einer dritten Gruppe erhöhten die Wissenschaftler ihn auf 20 Euro pro Stunde. Einer vierten Gruppe zahlten sie einen leistungsabhängigen Stücklohn per Buch.

Das Ergebnis zeigt, dass die Teilnehmer, die 10 Euro bekamen, im Schnitt 20 Prozent weniger Bücher katalogisierten als jene, die 15 Euro verdienten. Gleichzeitig arbeiteten die Mitarbeiter, die 20 Euro bekamen, aber auch nicht schneller als jene, die 15 Euro verdienten. Die Leistung stieg erst bei der vierten Gruppe an. Sie leisteten signifikant mehr als die Aushilfsjobber in allen anderen Gruppen.

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