Pützchens Markt Kirmesdonnerstag bleibt alles zu

Beuel · Der Vorstoß von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD) zur Rettung des Donnerstagabends vor Pützchens Markt ist gescheitert. Wie der GA jetzt erfuhr, hat der Verwaltungschef die rot-grüne Koalition in Beuel und seine Fachverwaltung nicht davon überzeugen können, dass die Stadt Bonn als Veranstalter der beliebten Kirmes (6. bis 10. September) den nichtgewerblichen Budenbesitzern eine Öffnung ihrer Bier- und Imbissstände genehmigt.

Im März hatte der OB während der Ratssitzung zur Überraschung aller Fraktionen angekündigt, mit allen Beteiligten nochmals über das umstrittene Thema zu verhandeln. Der OB wollte zwar nicht an der neuen Dauer der Kirmes, wieder wie früher fünf statt sechs Tage, rütteln, hielt es aber für bedenklich, wenn die Straußenwirtschaften der Vereine nicht mehr wie früher am Vorabend der offiziellen Eröffnung öffnen dürfen.

Die Fachverwaltung hatte zuvor in der Bezirksvertretung Beuel erklärt, dass die Stadt keine Ausschankgenehmigung für den Donnerstagabend erteilen kann, wenn der Jahrmarkt erst freitags offiziell eröffnet wird. Zähneknirschend waren die Beueler Politiker der Verwaltungsmeinung gefolgt.

Das Hauptargument der Fachverwaltung lautet Sicherheitsbedenken. Das Ordnungsamt argumentiert, dass erfahrungsgemäß an so einem Donnerstagabend so viele Menschen nach Pützchen kommen würden, dass abgestimmte Sicherheitsmaßnahmen (Einsatz von Polizei, Feuerwehr und Sanitätsdiensten) erforderlich würden.

Diese zusätzlichen Kosten können laut Verwaltung nicht von der Stadt getragen werden und müssten deshalb auf die Schausteller umgelegt werden. Diese Refinanzierung sei aber nur möglich, wenn auch die Schausteller ihre Geschäfte öffnen dürften - und genau dass will die rot-grüne Koalition in Beuel mehrheitlich nicht.

"Wir haben uns viele Gedanken über die Dauer von Pützchens Markt gemacht und uns für fünf Tage entschieden. Wir können jetzt keine Kehrtwende vollziehen", sagte gestern Beuels SPD-Fraktionschef Dieter Schaper. Sein CDU-Pendant Günter Dederichs dazu: "Wir hätten dem Vorstoß des OB zugestimmt, weil wir von Anfang an für die Sechs-Tage-Regelung waren."

Beuels Bezirksbürgermeister Werner Rambow (Die Grünen) erklärte: "Nach der Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg ticken die Uhren zu Recht anders. Die Stadt kann nicht anders handeln." Rambow, der auch den traditionellen Umtrunk der Bezirksvertretung am Kirmesdonnerstag ausfallen lässt, hält es aber für denkbar, dass die Vereine einen kostenlosen "Test der Bierleitungen" vornehmen können.

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