"Dramatischer Einbruch"

Landtagsabgeordneter Horst Becker sieht Ursache für Rückgang der Studienanfängerzahlen bei den Gebühren

Bonn. (sj) "Die Einführung von Studiengebühren hat zu einem dramatischen Einbruch bei den Studienanfängern an der Universität Bonn geführt", teilt der Landtagsabgeordnete Horst Becker (Grüne) mit. Der Rückgang liege mit mehr als 20 Prozent doppelt so hoch wie im Landesdurchschnitt.

Die Zahlen belegten die abschreckende Wirkung "der schwarz-gelben Studiengebühren an der Uni Bonn". Laut Landtagsanfrage der Grünen sind die Studienanfängerzahlen von 4 084 im Wintersemester 2005/06 auf 3 216 im aktuellen Halbjahr gefallen.

Die Wirkung der Gebühren auf die Studienanfängerzahlen sei nicht eindeutig zu belegen, sagte der Bonner Uni-Pressesprecher Frank Luerweg. Ein Grund für den Rückgang seien vielmehr die Bachelor- und Masterstudiengänge. "Die Universität hat für rund 30 Fächer einen Orts-NC beantragt", erläuterte Luerweg.

Damit werde die Maximalzahl derer festgelegt, die sich für ein Fach einschreiben können. Viele Studenten bewerben sich jedoch an mehreren Unis, um nicht leer auszugehen. Zwar habe man deshalb alle Studiengänge überbucht, doch seien mehrere hundert Plätze nach Absagen unbesetzt geblieben.

Rechne man diese freien Plätze zu den Studienanfängern hinzu, kommt man in etwa zur langjährigen Durchschnittszahl von rund 3 700 Studienanfängern im Wintersemester. "Wir müssen erst noch Erfahrungen mit der Überbuchung der Studienplätze sammeln", sagte Luerweg. "Doch mittelfristig wird sich das einpendeln."

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