Medizintourismus in Deutschland Weniger Russen in Behandlung

Bonn · Der Medizintourismus nach Deutschland stagniert. Zu diesem Ergebnis kommt Experte Jens Juszczak von der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg.

Es lässt sich ei­ne Stag­na­ti­on beim Me­di­zin­tou­ris­mus nach Deutsch­land fests­tel­len. Wie Ex­per­te Jens Ju­szczak von der Hoch­schu­le Bonn/Rhein-Sieg mit­teilt, lie­ßen sich 2015 (neu­es­te Sta­tis­tik) mehr als 255.000 Pa­ti­en­ten aus 177 Län­dern in Deutsch­land be­han­deln. Sie be­scher­ten dem deut­schen Ge­sund­heits­sys­tem Ein­nah­men von 1,2 Mil­li­ar­den Eu­ro. Der Zu­wachs ge­gen­über dem Vor­jahr be­trug nur 1,4 Pro­zent. Dies ist die ge­ring­ste Wachs­tums­ra­te seit über zehn Jah­ren.

Russ­land als bis­her wich­tigs­tes Her­kunfts­land für Me­di­zin­tou­ris­ten ver­zeich­ne­te ei­nen Rück­gang von 32,4 Pro­zent; aus der Ukrai­ne und Ka­sach­stan ka­men rund 17 Pro­zent we­ni­ger Pa­ti­en­ten. Stei­gen­de Ver­brau­cher­prei­se durch den Ver­fall des Ru­bels, den nie­dri­gen Öl­preis so­wie die EU-Sank­tio­nen wir­ken sich auch auf die me­di­zi­ni­schen Aus­lands­rei­sen aus.

„Be­hand­lun­gen im Aus­land sind für die Rus­sen sehr teu­er ge­wor­den“, meint Ju­szczak. Da­ge­gen ha­be es grö­ße­re Nach­fra­ge aus Eu­ro­pa und den ara­bi­schen Golf­staa­ten ge­ge­ben. Letz­te­re ver­zeich­ne­ten mit 17 Pro­zent das höch­ste Wachs­tum, ge­tra­gen durch Sau­di Ara­bien (plus 34 Pro­zent) und Ku­wait (plus 19 Pro­zent).

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