Kommentar zur Entscheidung zu Aixtron Schutzwälle schaden nur

Berlin · Die Diagnose ist eindeutig: Nach Erkenntnissen der 20 größten Industrie- und Schwellenländer nimmt die Abschottung im Welthandel zu. Nicht nur die Bürger stehen dem freien Handel mit Skepsis gegenüber.

Auch die Staaten lassen sich einiges einfallen, um unliebsame Konkurrenten aus dem Ausland mit Handelshemmnissen abzuhalten. Aus diesem Grund sind Freihandelsabkommen so wichtig. Der Internationale Währungsfonds wies im jüngsten Wirtschaftsausblick darauf hin, dass der zunehmende Protektionismus auf Kosten des Wohlstands geht. Deutschland sollte als Exportland als gutes Beispiel voranschreiten.

Unverständlich ist, warum Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel chinesische Investoren, die in Deutschland auf Einkaufstour sind, in schlechtes Licht rückt. Dass sein Ministerium im Fall des Spezialmaschinenbauers Aixtron die erteilte Genehmigung zur Übernahme widerruft, wirft jedenfalls Fragen auf. Gabriel muss erklären, warum sein Ressort erst grünes Licht gibt, um kurze Zeit später auf die Bremse zu treten.

Dabei finden sich viele Beispiele, in denen deutsche Unternehmen gute Erfahrungen mit chinesischen Investoren gemacht haben. Zur Einbindung Chinas in die Weltwirtschaft gehört auch, dass sich Staatsunternehmen an Wettbewerbern im Ausland beteiligen dürfen. Ähnliche Rechte fordert Deutschland etwa auch für die Deutsche Post. Öffnung, nicht Abgrenzung heißt das Gebot.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort