Finanzinstitut in Bonn Sparkasse erwartet weniger Gewinn

KÖLN · Die Sparkasse Köln-Bonn leidet unter niedrigen Zinsen. Das Betriebsergebnis sinkt deutlich.

 Die Sparkasse hat ihren Bonner Hauptsitz am Friedensplatz.

Die Sparkasse hat ihren Bonner Hauptsitz am Friedensplatz.

Foto: Volker Lannert

Die Sparkasse Köln-Bonn erwartet im laufenden Jahr ein Vorsteuerergebnis zwischen 60 und 70 Millionen Euro. Der Niedrigzins werde das Ergebnis weiter belasten und außerdem agiere das Institut vorsichtig, sagte Vorstandschef Artur Grzesiek gestern. Dieses Ergebnis, das freilich mindestens 46 Millionen Euro unter dem für 2015 liegen würde, sei das, „was die Sparkasse braucht“.

Im abgelaufenen Jahr hat das Köln-Bonner Institut die eigenen Erwartungen übertroffen. Dabei sank der Zinsüberschuss wegen der Niedrigzinsphase bereits um 46,7 auf 406,3 Millionen Euro . Höhere Provisionen wegen steigender Anlagen der Kunden in Aktien, Anleihen und Fonds konnten das bei Weitem nicht ausgleichen. Nur um 3,2 Millionen kletterte der Provisionsüberschuss auf 170,9 Millionen Euro.

So sank das Betriebsergebnis vor Bewertung um ein Viertel auf 152,6 Millionen. Dabei legte der Aufwand, auch weil die Zahl der Mitarbeiter um 183 auf 4351 sank, nur leicht zu. Deutlich verbessert ist dagegen das Bewertungsergebnis, das Risikovorsorge für Kredite und Wertpapiere enthält, aber auch aufgelöste Rückstellungen, weil Risiken nicht eingetreten sind, sowie Vorfälligkeitsentschädigungen für schneller zurückgezahlte Kredite.

Vom Vorsteuerergebnis von 116 Millionen Euro zahlt das Institut 36 (2014: 21,8) Millionen Euro Steuern, führt 15,1 Millionen ab für die Abschirmung von mögliche alte WestLB-Risiken in der Abwicklungsanstalt EAA und zahlt 39,1 Millionen Euro Zinsen auf eine stille Einlage der Städte Köln und Bonn.

Mit dem Bilanzgewinn von 25,8 Millionen soll das Eigenkapital gestärkt werden, so Grzesiek. Die Kernkapitalquote steigt auf 10,5 (10,2) Prozent.

Auf die Kosten will das Institut weiter achten. Die derzeit 3220 Vollzeitstellen sollen über die natürliche Fluktuation in den nächsten Jahren auf maximal 3000 sinken.

Außerdem können Sparkassenmitarbeiter etwa zur Stadt Köln wechseln. Negativzinsen für Privatkunden will das Institut möglichst vermeiden, eine Handvoll institutionelle Anleger müssten die aber zahlen.

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