Deutsche Bank hilft Espírito Santos

Lissabon · Das in einer tiefen Krise steckende portugiesische Geldhaus Banco Espírito Santo (BES) hat die Deutsche Bank als Berater zu Hilfe gerufen.

 Die notleidende portugiesische Geldhaus Banco Espírito Santo (BES) holt deutsche Beratungshilfe ins Haus. Foto: Mario Cruz

Die notleidende portugiesische Geldhaus Banco Espírito Santo (BES) holt deutsche Beratungshilfe ins Haus. Foto: Mario Cruz

Foto: DPA

Portugals wichtigste Privatbank wählte den deutschen Branchenprimus dazu aus, ihr bei der Optimierung ihrer Bilanzstruktur zu helfen. Dies teilte die BES der Börsenaufsicht CMVM in Lissabon mit. Nähere Einzelheiten dazu wurden nicht genannt.

Wie die Zeitung "Público" am Mittwoch berichtete, soll die Deutsche Bank der BES helfen, die Aktiva neu einzuschätzen und die Bilanzen neu zu strukturieren. Dabei dürfte es auch um die Frage gehen, wie sehr das Geldinstitut von den Turbulenzen im Firmenimperium GES (Grupo Espírito Santo) der Gründerfamilie betroffen ist.

Wie die Börsenaufsicht weiter mitteilte, stieg die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs mit einem Kapitalanteil von 2,27 Prozent bei der BES ein. Der Hedgefonds D.E. Shaw erwarb 2,71 Prozent. Beide US-Unternehmen hatten die Anteile am 15. Juli gekauft. Einen Tag zuvor hatte die BES-Gründerfamilie einen Kapitalanteil von 5 Prozent abgegeben. Sie hält jetzt noch 20 Prozent und ist damit weiterhin größter Aktionär der Bank.

Das Übereinkommen mit der Deutschen Bank und der Einstieg der zwei US-Anleger wurden als ein internationaler Vertrauensbeweis für die BES gewertet. Ihr Aktienkurs, der in den vergangenen Wochen um mehr als die Hälfte gesunken war, legte am Mittwoch kräftig zu.

Derweil meldete eine weitere Gesellschaft aus dem Firmen-Konglomerat der Gründerfamilie in Luxemburg Insolvenz an. Dabei handelt es sich um die Holding RioForte, in der eine Reihe von Unternehmen der GES zusammengefasst ist. Der Schritt war erwartet worden, nachdem RioForte in der vorigen Woche ein fälliges Darlehen von Portugal Telecom in Höhe von 847 Millionen Euro nicht zurückzahlen konnte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort