Daimlers Lkw-Geschäft läuft in Europa schlechter als erwartet

Hannover/Stuttgart · Das europäische Lastwagengeschäft läuft für Daimler in diesem Jahr schlechter als erwartet.

 Daimler-Nutzfahrzeug-Vorstand Wolfgang Bernhard. Foto: Inga Kjer

Daimler-Nutzfahrzeug-Vorstand Wolfgang Bernhard. Foto: Inga Kjer

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"In Europa und Lateinamerika haben wir dagegen unsere Erwartungen Ende Juli nach unten korrigiert", sagte Daimler-Nutzfahrzeug-Vorstand Wolfgang Bernhard der "Stuttgarter Zeitung" (Dienstag) im Vorfeld der Messe IAA Nutzfahrzeuge. "In Europa wird der Markt in diesem Jahr um mindestens fünf Prozent schrumpfen, wobei die Betonung auf mindestens liegt."

Trotzdem hält Bernhard an dem Ziel fest, den Gewinn seiner Sparte im laufenden Jahr kräftig zu steigern. "Der Ertrag wird deutlich höher sein als im Vorjahr", sagte Bernhard.

Im Geschäftsjahr 2013 machte Daimler in der Lastwagen-Sparte vor Zinsen und Steuern (Ebit) 1,6 Milliarden Euro Gewinn. Mit Hilfe des aktuellen Sparprogramms sollen in der Sparte 1,6 Milliarden Euro gespart werden. "Es wird jedoch kein neues Programm mit einem konkreten Kostensenkungsziel geben."

Daimler will in den kommenden Jahren mehrere Lkw-Komponentenwerke in Deutschland schlanker aufstellen. Betriebsräte fürchten deshalb um Stellen an mehreren Standorten.

Der Rückgang der Beschäftigung bis 2020 könne durch den Verzicht auf die Neubesetzung freiwerdender Stellen leicht bewältigt werden, versicherte der Lkw-Chef. Kurzarbeit sei aktuell kein Thema. "Die Abschwächung können wir mit unseren flexiblen Arbeitszeitmodellen sehr gut abfedern", sagte Bernhard. Der Rivale MAN hatte wegen der Flaute in Europa Kurzarbeit angekündigt.

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