Bauern fahren Spitzen-Getreideernte ein

Berlin · Die deutschen Bauern haben in diesem Sommer eine Spitzenernte eingefahren, blicken aber besorgt auf niedrigere Preise. Verbraucher können dagegen beispielsweise mit günstigeren Kartoffeln rechnen.

 Ein Mähdrescher bei der Ernte eines Kornfelds bei Mengershausen. Die wichtigste Getreideart in Deutschland ist Winterweizen. Foto: Stefan Rampfel

Ein Mähdrescher bei der Ernte eines Kornfelds bei Mengershausen. Die wichtigste Getreideart in Deutschland ist Winterweizen. Foto: Stefan Rampfel

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Mit rund 50 Millionen Tonnen Getreide wurden rund fünf Prozent mehr von den Feldern geholt als bei der Ernte 2013, wie der Bauernverband am Dienstag nach vorläufigen Daten mitteilte. Zuletzt war ein so hohes Niveau 2008 erreicht worden. Die Erträge fielen aber regional sehr unterschiedlich aus. Auch Obst- Gemüsebauern erwarten insgesamt gute Erträge, Hagelschäden hielten sich meist in Grenzen.

Bauernpräsident Joachim Rukwied sagte, bei Getreide sei 2014 eine überdurchschnittliche Ernte erreicht worden. Allerdings seien im Süden und Westen Deutschlands teils deutliche Einbußen zu verzeichnen gewesen. Wegen ungünstigen Wetters mit Sturm, starkem Regen und Hagel sei die Ernte in manchen Regionen "eine echte Hängepartie" geworden. In den östlichen Ländern stehe noch ein Drittel des Weizens auf den Feldern. Feuchtes Korn müsse mancherorts eigens getrocknet werden.

Bei Winterweizen als wichtigster Getreideart in Deutschland stieg die geerntete Menge auf gut 26 Millionen Tonnen - fast 1,6 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr. Auch bei Raps und Wintergerste gab es Zuwächse. Bei Roggen dürfte die Erntemenge dagegen spürbar sinken, nachdem die Anbauflächen stark reduziert wurden. Die Regenschauer zum Ernteabschluss dürften Mais und Zuckerrüben noch zugutekommen.

Angesichts größerer Erntemengen auf dem Weltmarkt seien die Preise aktuell stark unter Druck geraten, erläuterte der Bauernverband. So liege der Erzeugerpreis bei Winterweizen nun bei etwa 150 Euro pro Tonne, nachdem es im Vorjahr 180 Euro gewesen seien. Bei Produkten, die nicht aufwendig weiterverarbeitet werden, wie Kartoffeln dürften sinkende Erzeugerpreise auch bei den Kunden im Supermarkt ankommen, machte Rukwied deutlich.

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