Burka-Verbot Verschleierte Frau muss Pariser Oper verlassen

Paris · Weil in der ersten Reihe eine verschleierte Frau saß, drohten mehrere Chorsänger der Pariser Oper nicht zu singen. Die Touristin musste gehen, denn in Frankreich ist die Vollverschleierung verboten.

 In Frankreich ist das Tragen eines Nikab verboten. Symbolfoto: dpa

In Frankreich ist das Tragen eines Nikab verboten. Symbolfoto: dpa

An der Pariser Oper ist eine vollverschleierte Zuschauerin aus der laufenden Vorführung geschickt worden. Der stellvertretende Direktor der Oper an der Bastille, Jean-Philippe Thiellay, sagte, die Frau habe in der ersten Reihe direkt hinter dem Dirigenten gesessen und sei bis auf die Augen verschleiert gewesen.

Eine der Chorsängerinnen habe ihn während des zweiten Aktes darauf hingewiesen, sagt der stellvertretende Opern-Direktor Jean-Philippe Thiellay. "Mir gefällt es nicht, Zuschauer zum Verlassen eines Aufführungssaals aufzufordern, wo man im Prinzip für Offenheit und Verständnis eintritt", erklärt er. "Aber so ist das Gesetz und wir sind ein öffentlicher Dienst."

Ein Opern-Mitarbeiter habe nicht direkt mit der Frau sprechen können und daher ihren Mann gebeten, entweder den Nikab abzunehmen oder zu gehen. Das Paar habe "ohne jede Provokation" den Saal verlassen.

Um eine Rückerstattung der Karten bat das Paar nicht - trotz des Preises von 231 Euro pro Platz. Französischen Medien zufolge versucht die Pariser Oper seit einiger Zeit mit Erfolg, gezielt vermögende Touristen aus dem arabischen Raum anzusprechen: Demnach sei deren Nachfrage gerade nach den teuersten Plätzen stark angestiegen.

Verschleierungsverbot In Frankreich ist die Vollverschleierung in der Öffentlichkeit seit 2011 verboten. Bei dem Paar handelte es sich Medienberichten zufolge um Touristen aus der Golfregion. Der Vorfall sei ruhig und ohne Zwischenfälle geklärt worden, sagte der Vize-Direktor.

Größere KartenansichtDas französische Kulturministerium erklärte seinerseits, wegen des Vorfalls werde nun an einer entsprechenden Mitteilung an Theater, Museen und andere öffentliche Institutionen gearbeitet. Diese müssten gewährleisten, dass sich alle Besucher und Zuschauer an das Gesetz halten.

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