Studie der Universität New South Wales Unter Bärtigen ist der Rasierte König

PARIS · In einer Gruppe glattrasierter Männer hat ein Bärtiger bei Frauen die besten Chancen - sein Alleinstellungsmerkmal macht ihn laut einer Studie besonders attraktiv.

 Alleinstellungsmerkmal: Haarig oder glatt?

Alleinstellungsmerkmal: Haarig oder glatt?

Foto: dpa

Umgekehrt finden Frauen in einer Gruppe von Bärtigen einen glattrasierten Mann besonders anziehend, wie es in einer im britischen Fachmagazin "Biology Letters" veröffentlichten Studie heißt. Das Forschungsergebnis bringt neue Erkenntnisse zur Theorie der sexuellen Selektion und könnte helfen zu erklären, warum sich Moden ändern.

Wissenschaftler um Barnaby Dixson von der australischen Universität von New South Wales legten Frauen Fotos von glattrasierten und bärtigen Männern vor. Wurde ein Bärtiger neben einer Reihe von Glattrasierten gezeigt, wurde er von den Frauen besonders häufig als attraktiv ausgewählt - und umgekehrt. "In einigen Fällen kann Seltenheit beim Körperschmuck von Vorteil sein", schlussfolgern die Forscher.

Laut der Theorie der sexuellen Selektion suchen sich Weibchen im Tierreich Männchen mit bestimmten attraktiven Merkmalen aus - bei einem Papagei etwa besonders prächtige Federn. Im Laufe der Evolution müssten sich daher Tiere mit solchen Merkmalen innerhalb einer Art durchsetzen, weil sie sich leichter fortpflanzen können, und Tiere ohne diese Merkmale aussterben. Tatsächlich aber bleibt über Generationen hinweg in einer Art eine breite Variation bestehen.

Forscher vermuten, dass Tiere, die innerhalb einer Art verdrängt werden, genau dadurch überleben können - die Männchen haben dann mit ihrem Aussehen eine Art Seltenheitswert und gewinnen dadurch für die Weibchen an Attraktivität. Die Wissenschaft spricht in diesem Fall von einer negativen frequenzabhängigen Selektion.

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