"Wer wird Millionär?" Thorsten Fischer ist neunter Hauptgewinner

KÖLN · Das war ja wie bestellt: Pünktlich zur Feier des 15-jährigen Bestehens seiner RTL-Show "Wer wird Millionär?" durfte Moderator Günther Jauch gestern Abend diese Frage mit "Thorsten Fischer" beantworten - und natürlich den 48-jährigen Gastronom im Glitzerregen beglückwünschen.

Da ist der Jubel so groß wie verständlich: Thorsten Fischer aus Hannover (links) ist in diesem Moment bei Günther Jauch als neunter Kandidat zum Millionär geworden - die Spezialausgaben mit Thomas Gottschalk, Oliver Pocher und Barbara Schöneberger ausgenommen.

Da ist der Jubel so groß wie verständlich: Thorsten Fischer aus Hannover (links) ist in diesem Moment bei Günther Jauch als neunter Kandidat zum Millionär geworden - die Spezialausgaben mit Thomas Gottschalk, Oliver Pocher und Barbara Schöneberger ausgenommen.

Foto: RTL

Die Frage aller Fragen gleich an den ersten Kandidaten des Abends lautete: "Die Entfernung von der Hauptstadt Berlin zum Erdmittelpunkt ist ungefähr so groß wie zwischen Berlin und ... A: Tokio B: Kapstadt, C: Moskau, D: New York? Mit der richtigen Antwort D wird Fischer vermutlich auch New York näher kennenlernen. Jedenfalls soll es mit dem Gewinn zum Super Bowl in die USA gehen.

Eigens zur Geburtstagsfeier des Show-Klassikers wurde ein kürzerer Weg zur Million angeboten. Bis inklusive Frage zehn (16 000 Euro) hätte das Spiel wie gewohnt laufen sollen. Dann hätte ein Kandidat die Millionenfrage direkt spielen können - dann aber in jedem Fall antworten müssen. So viel Risiko wollte dann aber doch keiner der Mitspieler eingehen.

Auch so ist es ja schwer genug. 15 Fragen bis zum Millionär - das sieht trügerisch einfach aus. 2351 Kandidaten versuchten seit dem 3. September 1999, eine Million Mark oder später eine Million Euro abzuräumen. Doch das ist in 15 Jahren nur acht Kandidaten gelungen und in den Promi-Ausgaben - bei denen Jauch traditionell der guten Laune und des guten Zwecks wegen Schummeleien bis in späte Ratephasen zulässt - Thomas Gottschalk, Oliver Pocher und Barbara Schöneberger.

Sonst kann der 58-jährige Moderator durchaus auch mal anders. Wehe, ein Kandidat tritt mit zu hohem Nervfaktor oder unübersehbarer Ahnungslosigkeit an. Dann wurde das Publikum im Saal - 215 passen ins Studio - und an den Bildschirmen verschiedentlich Zeuge, wie entweder kühl abserviert oder der Niedergang mit triefender Ironie kommentiert wurde. Ist Jauch andererseits von einem Kandidaten angetan, kann das Wechselspiel der beiden Sternstunden der TV-Unterhaltung gebären.

Vor allem in den Promi-Runden geben alle Seiten dem Affen reichlich Zucker. Und wenn ein Wolfgang Bosbach dann mal eben bei der Kanzlerin als Telefonjoker anrufen will, läuft Jauch zu Hochform auf und verlässt auch gerne seinen Stuhl, um seinem eigentlich in einem engen Rahmen gehaltenen Format kabarettistische Züge zu verleihen. Gerade diese Fähigkeit Jauchs zur Improvisation, die Lust am mitunter Grotesken, am Fabulieren und daran, auch sich selbst bisweilen rücksichtslos für eine gute Pointe den Lachern auszuliefern, hält das ratefreudige Millionenpublikum immer noch bei der Stange.

Auch wenn die Zeiten der absoluten Spitzenquoten wohl vorbei sein dürften. Doch weder der Kölner Privatsender noch Jauch selbst sehen ein Ende kommen. Jauch auf die Frage, wie lange er weitermachen wolle: "Solange Menschen Spaß daran haben, anderen beim Gewinnen oder Scheitern zuzusehen und die Zuschauer zu Hause vor den Bildschirmen ihr Wissen testen möchten."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort