"Lolita Brieger"-Prozess Telefon-Mitschnitte abgespielt

Trier · Im Prozess um den gewaltsamen Tod von Lolita Brieger sind am Mittwoch Mitschnitte aus abgehörten Telefonaten des wegen Mordes angeklagten Landwirts abgespielt worden. Der 51-Jährige erzählte darin mehreren Freunden, dass Brieger nach ihrem Verschwinden im November 1982 von verschiedenen Personen noch gesehen worden sei.

"Die haben die lang, lang später noch gesehen", sagte der Bauer auf Tonband. Der 51-Jährige steht seit Anfang März vor dem Landgericht Trier. Er soll 1982 seine Ex-Freundin Brieger erdrosselt und ihre Leiche auf der Mülldeponie im nordrhein-westfälischen Frauenkron verscharrt haben.

Die abgespielten Telefonate stammten von August 2011, als der Vermisstenfall der Lolita Brieger bei "Aktenzeichen XY ... ungelöst" ausgestrahlt wurde. Vor der Sendung sagte der Angeklagte zu einem Bekannten: "Die rollen den Fall wieder auf. Jetzt fängt das wieder an. Ich halte das nervlich nicht mehr durch." Er habe Angst, dass er wieder "durch den Kakao gezogen" werde. Er werde auf jeden Fall nichts mehr sagen. In der Tat: Seit Prozessbeginn schweigt der Landwirt aus Scheid (Kreis Vulkaneifel).

Die Zeugen, die Brieger nach dem November 1982 noch gesehen hätten, hätten den Gang zur Polizei gescheut, sagte der Landwirt in einem Telefonat. Von der Polizei sei zu wenig beachtet worden, dass der Vater von Lolita "so gewalttätig" gewesen war, hieß es. "Der hat die durch die Hütte geprügelt."

Lolita jedenfalls hätte "tierische Angst" vor ihm gehabt. Die Leiche von Brieger war im Herbst 2011 auf der einstigen Müllkippe gefunden worden, nachdem ein Zeuge nach "Aktenzeichen XY" den Hinweis gegeben hatte.

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